Berlin. Die Firma Dove wollte anschaulich zeigen, wie weiß ihr Duschgel wäscht. Das ging daneben. Jetzt gibt sich das Unternehmen kleinlaut.

Nach heftigen Rassismusvorwürfen hat sich die Kosmetikfirma Dove für ein bei Facebook gepostetes Werbevideo entschuldigt. Der Clip sei unbedacht und zeige Frauen mit dunkler Haut nicht in angemessener Weise, hieß es in einem Statement. Dove, das zum Konzern Unilever gehört, hat das Video inzwischen wieder aus dem Internet entfernt.

Vorausgegangen war ein Sturm der Empörung bei Facebook. Zahlreiche Nutzer warfen dem Unternehmen Rassismus vor.

Junge Frau wird „weiß gewaschen“

In dem nur wenige Sekunden kurzen Video, in dem für Duschgel geworben wird, war zu sehen, wie sich eine dunkelhäutige junge Frau ihr braunes T-Shirt über dem Kopf auszieht. Darunter – so der Eindruck für den Zuschauer – kommt dann eine weiße Frau mit einem hellem T-Shirt zum Vorschein. Auch diese Frau entledigt sich dann ihres Shirts, worunter dann erneut eine Frau mit dunklerer Haut in dunklerem Shirt erscheint.

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Bei Facebook und Twitter hieß es vielfach, der Werbespot sei rassistisch. Es entstehe der Eindruck, dass sich Schwarze mit einem Duschgel gleichsam „weiß“ waschen sollten.

Unternehmen bedauert den Clip

Die diskriminierende Haltung, wonach dunkle Haut als schmutzig gilt, habe in der angloamerikanischen Werbung eine lange Tradition, schrieb auch die „New York Times“ – und verwies als Beleg dafür auf eine etwa hundert Jahre alte Reklame. Darin sagt ein weißhäutiges zu einem schwarzen Kind: „Warum wäscht dich deine Mami nicht mit Fairy Seife?.“

Dove reagierte auf die Kritik und nahm den Spot aus dem Internet. Per Twitter erklärte das Unternehmen: Die Werbung sei nicht geeignet, auf angemessene dunkelhäutige Frauen darzustellen. „Wir bedauern zutiefst die damit verbundene Kränkung.“

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Nicht der erste Fehltritt dieser Art

Dove Sprecherin Marissa Solan erklärte zudem gegenüber der „New York Times“: „Die Werbung sollte zeigen, dass das Duschgel von Dove für jede Frau gedacht ist, es sollte ein Fest der Vielfalt sein, aber wir haben es falsch gemacht und im Ergebnis viele Menschen beleidigt.“

Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass sich Dove für Werbung mit dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt sieht. 2011 hatte das Unternehmen einen Reklamespot veröffentlicht, in dem eine dunkelhäutige und eine weiße Frau – jeweils gehüllt in ein weißes Badetuch – posieren. Dahinter die Aufschrift: „Vorher“ bzw. „Nachher“. (W.B.)

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