Los Angeles. Gibt es nun Klarheit über die Motive des Todesschützen von Las Vegas? Seine Lebensgefährtin ist zurück in den USA und wird vernommen.

Die Freundin des Todesschützen von Las Vegas ist in Begleitung von FBI-Beamten von den Philippinen in die USA geflogen. Die 62-Jährige ist in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) in Los Angeles angekommen. Fernsehsender zeigten sie, wie sie im Rollstuhl durch den Flughafen geschoben wird. Von ihr erhoffen sich die Ermittler wichtige Erkenntnisse, nachdem sie bisher über das Motiv rätseln.

Bezirkssheriff Joseph Lombardo bestätigte, dass nun Gespräche mit der Frau laufen, die häufig mit ihm auf Reisen war. Lombardo nannte die 62-jährige Marilou Danley eine „Person von Interesse“. So bezeichnen Ermittler Menschen, von denen sie sich wichtige Informationen versprechen, die aber gegenwärtig nicht zwangsläufig als Tatverdächtige eingestuft werden.

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Bei den Ermittlungen mache die Polizei Fortschritte, habe aber noch keine „vollständigen Antworten“, sagte Lombardo. Die 62-Jährige hatte sich in dem südostasiatischen Inselstaat aufgehalten, als Stephen Paddock am Sonntagabend (Ortszeit) in Las Vegas von einem Hotelzimmer im 32. Stock auf Besucher eines Country-Musikkonzerts unter freiem Himmel feuerte. 58 Menschen starben, mehr als 500 erlitten Verletzungen. Paddock nahm sich in seinem Hotelzimmer das Leben.

100.000-Dollar-Überweisung auf die Philippinen

Marilou Danley war die Lebensgefährtin des Las-Vegas-Todesschützen. Sie ist nun zurück in den USA und wird befragt.
Marilou Danley war die Lebensgefährtin des Las-Vegas-Todesschützen. Sie ist nun zurück in den USA und wird befragt. © Reuters/Montage FMG | Reuters/Montage FMG

Lombardo sagte, er erwarte in den nächsten Stunden „wesentliche Informationen“. Es blieb aber unklar, ob er sich dabei auf die Freundin bezog. Neue Rätsel gibt nach Medienberichten eine Geldüberweisung Paddocks in Höhe von 100.000 Dollar auf die Philippinen auf. Zunächst lagen aber keine Angaben darüber vor, ob sie kurz vor der Tat erfolgte und an wen das Geld konkret ging.

Mittlerweile häufen sich die Hinweise darauf, dass Paddock seine Tat „umfassend“ vorbereitete, wie es Lombardo formulierte. So fand die Polizei nach weiteren offiziellen Angaben neben mehr als 20 Schusswaffen in der Hotelsuite im Mandalay Bay Hotel auch eine Kamera vor, die im Guckloch der Eingangstür installiert war. Zwei weitere waren im Flur angebracht. Nach Polizeiangaben sollten sie Paddock offenbar beim Eintreffen von Polizisten vorwarnen. Wie weiter bekannt gegeben wurde, fand die Polizei an 12 Waffen Vorrichtungen, die das Abfeuern von Schüssen beschleunigen können.

Gewaltiges Arsenal an Waffen

US-Fernsehsender zeigten am Dienstag offensichtliche Polizeiaufnahmen aus dem Hotelzimmer, die nach dem Blutbad gemacht wurden. Darauf sind unter anderem Waffen und zahlreiche Hülsen zu sehen.

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Ein Foto soll den leblosen Körper des Schützen auf dem Boden zeigen. Wie die Aufnahmen zu den Medien gelangten, wurde nicht bekannt. Lombardo nannte den Vorgang „besorgniserregend“. Die Polizei leitete eine interne Untersuchung ein.

Insgesamt stellte sie nach jüngsten Angaben im Hotelzimmer und in zwei Häusern des Täters in Mesquite und in Reno 47 Schusswaffen sicher. Sie seien in Utah, Kalifornien, Texas und Nevada gekauft worden. Außerdem wurden Tausende Schuss Munition und Sprengstoff entdeckt – ein gewaltiges Arsenal.

Neue Debatte um Waffengesetze

Vor diesem Hintergrund ist die Debatte um die nach Ansicht von Kritikern viel zu laschen amerikanischen Waffengesetze wieder voll entbrannt. Der Chef der demokratischen Minderheit im Senat, Chuck Schumer, forderte in einer Rede in der Kongresskammer „vernünftige Reformen“. Man könne das Böse oder den Wahnsinn nicht von der Erde verbannen, sagte Schumer. „Aber wir müssen tun, was in unserer Macht steht, um unser Land zu einem sichereren Ort zu machen.“

Trump erklärte: „Wir werden mit der Zeit über Waffengesetze sprechen.“ Der Republikaner hatte sich in der Vergangenheit – vor seiner Bewerbung ums Präsidentenamt - für „vernünftige begrenzte“ Waffenkontrollmaßnahmen ausgesprochen. Dann schwenkte er aber um, wohl auch mit Blick auf die mächtige Waffenlobby-Organisation NRA. (rtr/dpa)