Crawfordsville. Erste Regel beim Dreh eines Krimis: Behörden informieren. Das Versäumnis hätte ein Schauspieler in den USA fast mit dem Leben bezahlt.

Ein scharfer Schuss auf Jim Duff stand nicht im Drehbuch: In Crawfordsville im US-Bundesstaat Indiana hätten Aufnahmen für einen Film fast ein tragisches Ende genommen, weil die Polizei nicht informiert war. Die jetzt veröffentlichten Aufnahmen einer Bodycam zeigen, wie ein Polizist auf einen vermeintlichen bewaffneten Räuber schießt – ein großes Missverständnis.

Die „Montgomery County Movies“ drehten in einer Bar, Jim Duff spielte einen Mann, der dort einen Überfall begeht. Doch das wusste weder die örtliche Polizei noch der Zeuge, der über den Notruf 911 einen maskierten bewaffneten Mann meldete. Die Absperrung mit Pylonen auf dem Bürgersteig vor der Bar änderten auch nichts daran, dass die Beamten von einem echten Verbrechen ausgingen, als sie sich dem Ort näherten. Als sie mit gezogenen Pistolen eintreffen, kommt Schauspieler Duff aus der Bar – Skimaske über dem Kopf, Waffe in der Hand.

Waffe nicht sofort fallen gelassen

Auf die Aufforderung, die Waffe fallen zu lassen, reagiert er zunächst falsch, zieht sich die Maske ab. Polizist Matt Schroeter von der Polizei Crawfordsville drückt ab, verfehlt aber aus wenigen Metern Entfernung zum Glück den vermeintlichen Räuber.

Einzige Folge für den Schauspieler neben dem Schreck: Er wurde kurzfristig in Polizeigewahrsam genommen, bis klar war, dass es sich tatsächlich um einen Dreh handelte. Weder für ihn noch für den Polizisten hat der Vorfall aber weitere Konsequenzen, wie die Stadt Crawfordsville mitteilt.

Bürgermeister Todd Barton mahnt in einer Stellungnahme aber eindringlich „aus offensichtlichen Sicherheitsgründen“ um Nachricht an die Behörden, wenn künftig wieder öffentlich mit Spielzeugwaffen oder Attrappen hantiert wird. (law)