Bochum/Berlin. Forscher haben die kognitiven Fähigkeiten von Computerspielern mit Nicht-Gamern verglichen. Resultat: Zocken scheint schlau zu machen.

Gehirntraining mal anders: Laut einer neuen Studie von Forschern der Ruhr-Universität Bochum lernen Videospieler schneller als die, die keine Computerspiele spielen.

Demnach schnitten Gamer im Vergleich mit den Nicht-Spielern bei den Tests der Studie signifikant besser ab und zeigten währenddessen eine höhere Aktivität in einem lernrelevanten Hirnbereich, dem Hippocampus.

„Unsere Studie zeigt, dass Videospieler besser darin sind, Situationen schnell zu erfassen, neues Wissen zu generieren und Wissen zu kategorisieren – und das vor allem in Situationen mit hoher Unsicherheit“, sagt Forscherin Sabrina Schenk.

Forscher: Gaming trainiert lernrelevante Hirnregionen

Für die Studie ließ sie zusammen mit den Neuropsychologen Prof. Dr. Boris Suchan und Robert Lech 17 Freiwillige, die laut eigenen Angaben mehr als 15 Stunden pro Woche actionbasierte Spiele auf dem Computer oder an der Spielekonsole spielen, gegen ebenso viele Nicht-Gamer antreten.

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    Beide Gruppen absolvierten den so genannten Wettervorhersagetest, einen etablierten Test, der das Lernen von Wahrscheinlichkeiten erfasst. Gleichzeitig zeichneten die Forscher die Hirnaktivität der Teilnehmer mit der Magnet-Resonanz-Tomografie auf.

    „Wir glauben, dass Videospiele bestimmte Gehirnregionen wie den Hippocampus trainieren“, sagt Schenk. Und das sei nicht nur für junge Menschen interessant: „Im Alter führen Veränderungen im Hippocampus dazu, dass die Gedächtnisleistung nachlässt. Vielleicht könnte man das in Zukunft mit Videospielen therapieren.“