Hamburg. Aus einer Umfrage der Körber-Stiftung geht hervor, dass mehr als 40 Prozent der deutschen Schüler ab 16 Jahren Ausschwitz nicht kennen.

Nur 59 Prozent der deutschen Schüler ab 14 Jahren wissen, dass Auschwitz-Birkenau ein Konzentrationslager der Nazis war. Vier von zehn Schülern kennen den Namen nicht. Das geht aus einer Umfrage der Hamburger Körber-Stiftung hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach finden es 95 Prozent der Deutschen sehr wichtig oder wichtig, dass Schüler in der Schule Geschichtsunterricht haben.

Die meisten wünschen sich einen Unterricht, der dazu befähigt, Inhalte kritisch zu hinterfragen (93 Prozent) und Lehren für die Gegenwart ziehen zu können (92 Prozent). Repräsentativ befragt wurden 1.009 Bundesbürger ab 14 Jahren sowie 502 Schüler.

Schüler selbst schätzen Qualität des Unterrichts gut ein

Drei Viertel der befragten Schüler (75 Prozent) glauben, dass das Interesse ihrer Mitschüler an Geschichte generell nicht so groß oder eher gering ist. Nach ihrem eigenen Interesse befragt, zeigt sich ein positiveres Bild: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) geben an, sich selbst sehr oder eher für Geschichte zu interessieren.

„Junge Menschen können dann für Geschichte begeistert werden, wenn sie mit ihnen und ihrem Leben zu tun hat“, sagt Sven Tetzlaff, Leiter des Bereichs Bildung der Körber-Stiftung. Geschichtsunterricht müsse daher diesen Transfer leisten – zumal Geschichte „für das Verständnis der Gegenwart unabdingbar ist“.

Die Qualität des eigenen Geschichtsunterrichts schätzen die befragten Schüler als gut ein. Drei Viertel (75 Prozent) sagen, dass die Inhalte in ihrem Unterricht anschaulich und nachvollziehbar dargestellt wurden. Jeweils zwei Drittel geben an, dass in ihrem Unterricht interessante und vielfältige Themen bearbeitet wurden (69 Prozent) und dass ihr Geschichtslehrer bei ihnen Interesse für die behandelten Themen wecken konnte (66 Prozent). Bei zwei Dritteln der Schüler wurden im letzten Geschichtsunterricht digitale Medien eingesetzt (65 Prozent) oder interaktive Lernformen wie Projektarbeit angewendet (59 Prozent). (epd)