Catania/Berlin. Es ist eine makabre Botschaft: In Sizilien sind „Todesanzeigen“ für einen Mafioso aufgetaucht, der mit der Polizei kollaboriert.

Valerio Rosano ist Sohn des sizilianischen Mafia-Bosses Vincenzo Rosano. Beide sitzen wegen Drogenhandels für Jahre hinter Gittern. Doch der 26-jährige Sprössling packt seit einiger Zeit gegenüber der Polizei aus. Das hat nun Folgen.

In der Heimat Rosanos in Adrana bei Catania fand die Polizei an Hauswänden „Todesanzeigen“ mit dem Namen Valerio Rosanos. „Die Trauerfeier“, so steht da laut der Tageszeitung „Corriere del Mezzogiorno“ zu lesen, „findet in den Kirche in der Via della Regione statt.“ In dieser Straße befindet sich allerdings gar keine Kirche – stattdessen aber das örtliche Polizeipräsidium.

Eine klare Botschaft für den Abtrünnigen

Für den „Corriere“ ist klar, dass hinter der fingierten Anzeigen eine „klare Botschaft“ steckt. Unklar sei allerdings von wem. Entweder vom Santangelo-Clan als Drohung an den Verräter Rosano. Oder aber von der Familie Rosano, die damit gegenüber der Mafia zeigen will, dass sie sich von dem Kronzeugen lossagt. Der „Corriere“ vermutet, das letztere Variante die wahrscheinlichere sei.

Die Polizei ließ die Anschläge mit den „Todesanzeigen“ inzwischen entfernen. (W.B.)