Krasnodar. Ein Handy brachte die russische Polizei auf die Spur eines Kannibalen. Auf dem Gerät war ein Foto eines Mannes mit einer Hand im Mund.

Die Polizei im russischen Krasnodar steht möglicherweise vor der Aufklärung einer Reihe von Morden und ist auf ein Pärchen gestoßen, das vielleicht über Jahre Menschen getötet und verspeist hat. Aufgeflogen ist der 35-jährige Hauptverdächtige durch ein verlorenes Handy.

Als die russische Nachrichtenseite „Zhivaya Kuban“ am 13. September erstmals berichtete , dass Straßenarbeiter einen schockierenden Fund gemacht hatten, waren die möglichen Dimensionen des Falls noch nicht klar. Dem Portal zufolge hatte ein Handy auf der Straße gelegen, ein Arbeiter hob es auf und sah auf kaputten Display des alten Samsungs entsetzliche Fotos: So fand sich ein Foto eines auf dem Rücken liegenden Mannes, der eine abgetrennte Hand in den Mund gestopft hatte. Außerdem war auf dem Smartphone das Foto von einem Art Skalp, einer Kopfhaut mit langen roten Haaren. Andere Bilder zeigten einen Frauenkopf. Einige der Fotos sind auch inzwischen im Internet gelandet.

Besitzer suchte nach dem verlorenen Handy

Der Verlierer des Handys ist inzwischen ermittelt und steht laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax nun im Verdacht, mehrere Menschen getötet und zerstückelt zu haben. Dem Magazin life.ru zufolge sahen der Bauarbeiter und seine Kollegen ihn auch noch. Der Mann, der auf dem Handy mit der Hand im Mund zu sehen war, stand mitsamt seinem Hund plötzlich vor ihnen und fragte, ob sie sein Telefon gefunden hätten. Nach ihrem „Nein“ sei der Mann sehr verärgert verschwunden – und die Straßenarbeiter gingen zur Polizei.

Wenig später stand die Polizei in der nur wenige hundert Meter entfernten Wohnung des Mannes, den Berichten zufolge in einem mehrstöckigen früheren Wohnheim einer Luftwaffenschule. Zunächst sagte der Mann laut Polizei, er habe die Leichenteile gefunden, in einem Eimer mit Wasser aufbewahrt und nach den Fotos weggeworfen. Doch bei einer Durchsuchung stießen Polizisten auf die Leichenteile.

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Den Angaben verschiedener russischer Medien zufolge sind im Kühlschrank und in Konservendosen Leichenteile gefunden worden, die sieben Menschen zugeordnet werden. Alte Vermisstenfälle werden überprüft, die Identitäten können wohl nur mit DNA-Proben geklärt werden. Der mutmaßliche Mörder und seine Frau wurden festgenommen

Laut „RIA Novosti“ hat der Mann inzwischen zugegeben, zwei Frauen getötet zu haben. Berichte in örtlichen Medien gehen aber schon viel weiter. Das Paar habe von bis zu 30 getöteten und verspeisten Menschen berichtet. „RIA Novosti“ zufolge weisen die Behörden das bisher zurück. „Zhivaya Kuban“ berichtet, dass sich bei dem Paar auch Rezepte zur Zubereitung von Menschenfleisch gefunden hätten. Ein Bild vom Jahresende 1999 zeige einen abgetrennten Kopf auf Orangen. Deshalb spekulieren Medien in Krasnodar, dass der Mann bereits seit dieser Zeit tötet. (law)