Miami. Über die Karibik fegte „Maria“ bereits hinweg. Jetzt zieht der Hurrikan Richtung US-Küste. US-Präsident Donald Trump ist gefordert.

  • Mit Winden bis zu 130 Stundenkilometern nähert sich „Maria“ der US-Ostküste
  • In der Karibik hatte der Hurrikan bereits große Zerstörung angerichtet
  • Puerto Rico bittet US-Präsident Trump um Hilfe in der humanitären Katastrophe

Hurrikan „Maria“ zieht nach seinem zerstörerischen Weg durch die Karibik nun auf die US-Ostküste zu. Der Bundesstaat North Carolina brachte am Montag (Ortszeit) vorsorglich die Menschen von mehreren Inseln vor der Küste in Sicherheit. Die dortigen Behörden rechneten mit bis zu 1,20 Meter hohen Wellen.

„Marias“ Auswirkungen würden am „größten Teil der Ostküste“ zu spüren sein, von Florida bis Neuengland, warnte das US-Hurrikanzentrum in Miami. „Maria“ ist derzeit ein Hurrikan der niedrigsten Kategorie eins und erzeugt Winde von 130 Stundenkilometern mit stärkeren Böen.

Nachdem er auf den Karibikinseln Dominica und Puerto Rico große Schäden angerichtet hatte, zog er zunächst aufs offene Meer und kommt nun der Küste wieder näher. Bis kommenden Freitagmorgen (Ortszeit) soll der Wirbelsturm in einiger Entfernung die Küste entlangziehen.

Puerto Rico bittet um Unterstützung der USA

Der Gouverneur von Puerto Rico, das ein Außengebiet der USA ist, forderte von Washington Unterstützung. „Das ist eine humanitäre Katastrophe, die 3,4 Millionen US-Bürger betrifft. Wir werden die volle Unterstützung durch die US-Regierung brauchen. Die Leute dürfen nicht vergessen, dass wir US-Bürger sind – und stolz darauf“, hieß es in einer Stellungnahme von Gouverneur Ricardo Rosselló.

„Angesichts der fragilen wirtschaftlichen Lage von Puerto Rico bitten wir die Regierung von Präsident Donald Trump und den US-Kongress, entschlossen zu handeln, um Puerto Rico wieder aufzubauen.“ Dort sind laut „Los Angeles Times“ bis zu 16 Menschen ums Leben gekommen, insgesamt sind es in der Karibik rund 32 Tote.

Hurrikan „Irma“ – So wütete der Sturm

Über einen großen Teil von Florida ist Hurrikan „Irma“ im September 2017 hinweggezogen. Sturmfluten überschwemmten die Straßen Miamis. Bilder der Verwüstungen.
Über einen großen Teil von Florida ist Hurrikan „Irma“ im September 2017 hinweggezogen. Sturmfluten überschwemmten die Straßen Miamis. Bilder der Verwüstungen. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Der zeitweise als einer der stärksten Atlantikstürme überhaupt eingestufte Hurrikan nahm mit vergleichsweise geringen Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde Kurs auf die Metropolen Tampa und Orlando. Zuvor hatte er vor allem an der Westküste der Halbinsel gewütet.
Der zeitweise als einer der stärksten Atlantikstürme überhaupt eingestufte Hurrikan nahm mit vergleichsweise geringen Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde Kurs auf die Metropolen Tampa und Orlando. Zuvor hatte er vor allem an der Westküste der Halbinsel gewütet. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Dort wurden Dächer abgedeckt, Straßen überflutet und Bäume entwurzelt. In Miami brach das Dach einer Tankstelle zusammen.
Dort wurden Dächer abgedeckt, Straßen überflutet und Bäume entwurzelt. In Miami brach das Dach einer Tankstelle zusammen. © dpa | Wilfredo Lee
In der Nähe von St. Pete Beach riss der Sturm ein Kreuzfahrtschiff von seinem Anlegeplatz los; es kollidierte mit einer Brücke.
In der Nähe von St. Pete Beach riss der Sturm ein Kreuzfahrtschiff von seinem Anlegeplatz los; es kollidierte mit einer Brücke. © dpa | Kathryn Varn
Umgeknickte Strommasten führten zu massiven Stromausfällen. US-Präsident Donald Trump rief für den „Sunshine State“ den Katastrophenfall aus.
Umgeknickte Strommasten führten zu massiven Stromausfällen. US-Präsident Donald Trump rief für den „Sunshine State“ den Katastrophenfall aus. © dpa | David Goldman
Das US-Hurrikan-Zentrum stufte den Wirbelsturm auf die Kategorie 1 zurück.
Das US-Hurrikan-Zentrum stufte den Wirbelsturm auf die Kategorie 1 zurück. © dpa | Charles Trainor Jr
Wegen Überschwemmungen und Stromausfällen blieben die geltenden Anordnungen zur Großevakuierung vorerst in Kraft.
Wegen Überschwemmungen und Stromausfällen blieben die geltenden Anordnungen zur Großevakuierung vorerst in Kraft. © dpa | Jim Rassol
Mit rund 6,5 Millionen Menschen war rund ein Drittel der Bevölkerung Floridas zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Viele Menschen suchten bei Verwandten in anderen Teilen des Landes Schutz, Notunterkünfte waren zum Teil überfüllt.
Mit rund 6,5 Millionen Menschen war rund ein Drittel der Bevölkerung Floridas zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Viele Menschen suchten bei Verwandten in anderen Teilen des Landes Schutz, Notunterkünfte waren zum Teil überfüllt. © REUTERS | ADREES LATIF
Nach Hamsterkäufen gab es in vielen Supermärkten kein Wasser mehr.
Nach Hamsterkäufen gab es in vielen Supermärkten kein Wasser mehr. © REUTERS | GREGG NEWTON
Zuerst war erwartet worden, dass der Wirbelsturm eher den Südosten Floridas treffen würde. Doch dann zog der Sturm an der Westküste des Bundesstaates entlang.
Zuerst war erwartet worden, dass der Wirbelsturm eher den Südosten Floridas treffen würde. Doch dann zog der Sturm an der Westküste des Bundesstaates entlang. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
Nicht nur in Tampa wurden Fische an Land gespült und verendeten.
Nicht nur in Tampa wurden Fische an Land gespült und verendeten. © dpa | Octavio Jones
Mehr noch als vor der Windgeschwindigkeit des Sturmes warnten die Experten vor den Sturmfluten.
Mehr noch als vor der Windgeschwindigkeit des Sturmes warnten die Experten vor den Sturmfluten. © dpa | Wilfredo Lee
Viele Menschen harrten in Notunterkünften aus. Die Versicherungsbranche machte sich auf hohe Kosten gefasst.
Viele Menschen harrten in Notunterkünften aus. Die Versicherungsbranche machte sich auf hohe Kosten gefasst. © dpa | Gerald Herbert
Nicht alle hatten offenbar Angst vor „Irma“: Skateboarder in Miami, kurz bevor die Ausläufer des Sturms die Stadt erreichten.
Nicht alle hatten offenbar Angst vor „Irma“: Skateboarder in Miami, kurz bevor die Ausläufer des Sturms die Stadt erreichten. © dpa | Mike Stocker
„Geh nach Hause, Irma, du bist betrunken!“, hat dieser Mann auf die Bretter seines zugenagelten Fensters gesprüht.
„Geh nach Hause, Irma, du bist betrunken!“, hat dieser Mann auf die Bretter seines zugenagelten Fensters gesprüht. © dpa | Ken Cedeno
Nur rund 370 Kilometer von Miami entfernt: Eine Frau und ein Kind schützten sich auf Kuba vor Wind und Regen, den „Irma“ brachte. Der Sturm hatte, bevor er in Florida auf Land traf, eine Spur der Verwüstung auf vielen Karibik-Inseln hinterlassen.
Nur rund 370 Kilometer von Miami entfernt: Eine Frau und ein Kind schützten sich auf Kuba vor Wind und Regen, den „Irma“ brachte. Der Sturm hatte, bevor er in Florida auf Land traf, eine Spur der Verwüstung auf vielen Karibik-Inseln hinterlassen. © dpa | Desmond Boylan
Mitarbeiter des Cayo Guillermo Dolphinariums hatten Delfine für den Transport ins Dolphinarium in Cienfuegos an der Südküste Kubas fertiggemacht, um sie vor Hurrikan „Irma“ in Sicherheit zu bringen.
Mitarbeiter des Cayo Guillermo Dolphinariums hatten Delfine für den Transport ins Dolphinarium in Cienfuegos an der Südküste Kubas fertiggemacht, um sie vor Hurrikan „Irma“ in Sicherheit zu bringen. © dpa | Osvaldo Gutierrez Gomez
Hohe Wellen brachen in Havanna an der Festung „El Morro“.
Hohe Wellen brachen in Havanna an der Festung „El Morro“. © dpa | Ramon Espinosa
Auf Kuba überschwemmten die Sturmfluten die Straßen.
Auf Kuba überschwemmten die Sturmfluten die Straßen. © dpa | Ramon Espinosa
Einsatzkräfte retteten diesen Mann mit einem Boot.
Einsatzkräfte retteten diesen Mann mit einem Boot. © REUTERS | STRINGER
Bevor „Irma“ über Kuba hinwegzog, hatte der Sturm auch in der Dominikanischen Republik große Zerstörungen hinterlassen.
Bevor „Irma“ über Kuba hinwegzog, hatte der Sturm auch in der Dominikanischen Republik große Zerstörungen hinterlassen. © dpa | Tatiana Fernandez
Auch weite Teile der Insel St. Martin/Sint Maarten sind nicht mehr bewohnbar.
Auch weite Teile der Insel St. Martin/Sint Maarten sind nicht mehr bewohnbar. © dpa | -
Der Sturm und die Fluten zerstörten viele Häuser.
Der Sturm und die Fluten zerstörten viele Häuser. © REUTERS | HANDOUT
Das niederländische Verteidigungsministerium dokumentierte die Zerstörung. Sint Maarten gehört zum Königreich Niederlande, Saint Martin ist ein Überseegebiet Frankreichs.
Das niederländische Verteidigungsministerium dokumentierte die Zerstörung. Sint Maarten gehört zum Königreich Niederlande, Saint Martin ist ein Überseegebiet Frankreichs. © dpa | -
Auch Puerto Rico war betroffen.
Auch Puerto Rico war betroffen. © REUTERS | ALVIN BAEZ
„Irma“ war zunächst einer der stärksten je im Atlantic gemessenen Stürme. Nachdem der Hurrikan tagelang über Land gezogen ist, haben sich die Windgeschwindigkeiten stark abgeschwächt.
„Irma“ war zunächst einer der stärksten je im Atlantic gemessenen Stürme. Nachdem der Hurrikan tagelang über Land gezogen ist, haben sich die Windgeschwindigkeiten stark abgeschwächt. © REUTERS | NASA
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Laute Kritik an US-Präsident Trump

Auch der US-Sänger und Schauspieler Marc Anthony (49) hat mit deutlichen Worten mehr Hilfe für seine Landsleute in Puerto Rico gefordert. „Mister Präsident, halten Sie ihr Maul beim Thema NFL. Machen Sie etwas für die Leute, die in Puerto Rico in Not sind“, twitterte der Musiker in die Richtung von Donald Trump.

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Der US-Präsident hatte sich am Wochenende auf Twitter mehrfach über mangelnden Respekt der NFL-Spieler beschwert, die gegen Rassismus in der American-Football-Liga protestierten. US-Medien hatten bereits gefragt, ob Trump nichts Wichtigeres zu tun habe. (dpa)