Irak. Bei einem Doppelanschlag im Südirak sollen mehr als 30 Menschen gestorben sein. Laut Berichten attackierten Angreifer ein Restaurant.

Bei drei Selbstmordanschlägen in der Nähe der südirakischen Stadt Nassirija sind am Donnerstag mindestens 50 Menschen getötet worden. Mehr als 80 Menschen seien verletzt worden, teilten die Polizei und Rettungskräfte mit.

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Attentate für sich. „Dutzende Schiiten“ seien getötet worden, hieß es in der Erklärung der Propaganda-Agentur Amak, des Sprachrohrs der radikalen sunnitischen IS-Miliz.

Angreifer trugen Polizei-Uniformen

Nach Polizeiangaben waren zwei Restaurants und ein Polizei-Kontrollposten an einer Autobahn südwestlich von Nassirija Ziel der Anschläge. In dem Lokal habe ein Angreifer eine Sprengstoffweste gezündet. Drei oder vier weitere Angreifer hätten zugleich auf die Menschen in dem Restaurant geschossen.

Unter den Opfern seien auch mehrere iranische Staatsbürger. Die Angreifer trugen nach Angaben aus Sicherheitskreisen Polizei-Uniformen und waren in gestohlenen Armee-Fahrzeugen unterwegs.

Zahl der Toten könnte noch steigen

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wurden im Krankenhaus von Nassirija 50 Leichen eingeliefert. Die Zahl der Toten könne noch steigen, da einige Menschen sehr schwer verletzt worden seien.

Bombenanschläge sind im Süden des Iraks, wo der Großteil des Öls des Landes gefördert wird, eher selten. In der Region geht die irakische Armee gegen die IS-Miliz vor, die dort noch einige Gebiete unter ihrer Kontrolle hat. (rtr)