Pozzuoli. Ein 11-Jähriger ist in der Nähe von Neapel in eine Vulkanspalte gefallen. Seine Eltern wollten ihm helfen – und kamen dabei ums Leben.

Ein elfjähriger Junge und dessen Eltern sind in der Nähe von Neapel im Krater eines Vulkanfelds ums Leben gekommen. Ein sieben Jahre altes Kind der Familie aus Turin überlebte das Unglück an den Phlegräischen Feldern in Pozzuoli, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Der Vulkankrater ist auch bei Touristen eine beliebte Attraktion.

Medienberichten zufolge wollten der Vater und die Mutter ihren Sohn retten, der einen gesperrten Bereich innerhalb des Vulkankraters betreten hatte. Wie an vielen Stellen der Solfatara seien dort heiße Gase ausgeströmt und der Untergrund sei weich gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Der Junge habe das Bewusstsein verloren. Bei ihren Rettungsversuchen seien kurz darauf auch der Vater und dann die Mutter ums Leben gekommen, hieß es.

Beliebter Ausflugsort für Touristen

Die Zeitung „Il Mattino“ berichtete, dass der Junge in eine Spalte mit brodelndem Schlamm gefallen sei, wo Vater und Mutter ihm zur Hilfe eilen wollten. Der kleinere Bruder habe sich nicht verletzt. „Ich habe gesehen, wie ein Junge weinend davon gelaufen ist, ich habe noch nie so eine schlimme Tragödie erlebt“, sagte der Anwohner Diego Vitagliano laut Zeitung.

Die Solfatara ist einer der Krater der Phlegräischen Felder, ein etwa 150 Quadratkilometer großes Areal mit hoher vulkanischer Aktivität, das sich bis Neapel erstreckt. Die Phlegräischen Felder sind mit ihren beeindruckenden Rauchsäulen, die aus dem Boden aufsteigen, ein beliebter Ausflugsort für Schulkinder und Touristen.

Direkt auf dem offen zugänglichen Feld sind mehrere Löcher, aus denen heiße Gase strömen. Die Gegend ist bekannt für eine Art Treibsand. (dpa)