Wyoming. Bei einer Frau in den USA wurde ein Hirntumor festgestellt. Da sie in der achten Woche schwanger war, lehnte sie eine Chemotherapie ab.

  • In Wyoming hat sich eine Schwangere gegen eine Chemotherapie entschieden
  • Dazu hätte man eine Abtreibung durchführen müssen
  • Sie hinterlässt sechs Kinder und ihren Ehemann

Eine 39-jährige krebskranke Frau aus dem US-Bundesstaat Wyoming hat eine Chemotherapie verweigert, um das Leben ihres ungeborenen Kindes zu retten. Nachdem das Baby in der 24. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt auf die Welt kam, verstarb die Mutter am vergangenen Samstag. Über den Fall berichtet die „Washington Post“.

Es begann mit herkömmlichen Kopfschmerzen, über die sich die fünffache Mutter zunächst nicht sorgte. Doch als sie plötzlich auch häufig erbrechen musste, ging sie zum Arzt. Die Diagnose stand schnell fest: Die Frau litt an einem aggressiven Hirntumor. Das Krebsgewebe ließ sich zunächst durch eine Operation entfernen. Doch einen Monat später kehrte der Tumor zurück – zeitgleich stellte die Frau fest, dass sie in der achten Woche schwanger war.

Aus religiösen Gründen gegen Abtreibung

Für das Ehepaar gab es zwei Optionen: Entweder hätte man das Leben der Frau durch eine Chemotherapie verlängern können – und die Schwangerschaft abbrechen müssen. Alternativ hätte die Frau das Baby behalten können und dabei in Kauf genommen, die Geburt nicht mehr zu erleben.

Für das Ehepaar war die Entscheidung sofort gefallen: Aufgrund ihres strengen christlichen Glaubens wollten sie das Kind nicht abtreiben lassen.

Zunächst wurde der Tumor ein zweites Mal operativ entfernt. Er kehrte wieder innerhalb weniger Wochen zurück. Ende Juni erklärten die Ärzte ihn für inoperabel. Ab diesem Zeitpunkt waren für die Schwangere nur noch palliative Maßnahmen möglich: Die Ärzte entfernten in regelmäßigen Abständen die Flüssigkeitsansammlung aus ihrem Gehirn, um die Schmerzen zu stillen.

Bewusstlos nach Schlaganfall

Mitte Juli half auch das nicht mehr: In der 19. Schwangerschaftswoche schrie die Frau plötzlich vor Schmerz, erlitt einen Schlaganfall. Anschließend verlor sie das Bewusstsein. Die Ärzte teilten dem Ehemann mit, dass lebenserhaltende Maßnahmen auch das Kind weiterwachsen lassen könnten. Doch der Schlaganfall hatte so schwere Schäden bei der Mutter hinterlassen, dass sie wahrscheinlich nicht mehr aufwachen würde.

In den folgenden Wochen wurde die Frau durch eine Beatmungsmaschine und künstliche Ernährung am Leben gehalten. Schließlich erlitt sie einen zweiten Schlaganfall. Aufgrund des Tumorgewebes war ihr Gehirn derart angeschwollen, dass man ihre Schädeldecke öffnen musste.

Baby auf der Intensivstation

In der 24. Schwangerschaftswoche stellten die Ärzte fest, dass sich das Baby nicht mehr bewegt. Deshalb entschied sich der Vater dazu, einen Kaiserschnitt durchführen zu lassen. Seine Tochter kam mit gerade einmal 570 Gramm auf die Welt. Anschließend wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen für die Mutter eingestellt. Wenige Tage später verstarb die Frau.

Das Frühchen befindet sich derzeit auf der Intensivstation. „Wir lieben den Herrn. Wir sind pro-life. Wir glauben, dass Gott uns das Baby gegeben hat“, sagte der Vater der „Washington Post“. (raer)