Guatemala-Stadt. Guatemala unter Schock durch ein Blutbad in einer Klinik: Eine Bande befreite eines ihrer Mitglieder – ohne Rücksicht auf Verluste.

Sie wollten ein Bandenmitglied befreien und richteten dabei in einem Krankenhaus ein Blutbad an: Schwer bewaffnete Mitglieder der Bande Mara Salvatrucha haben in Guatemala-Stadt sieben Menschen getötet und elf weitere verletzt.

Die Täter wollten ein inhaftiertes Bandenmitglied aus einer Klinik befreien, wie die Sicherheitsbehörden am Mittwoch mitteilten. Dem Häftling, der für mindestens 20 Morde verantwortlich sein soll, gelang demnach die Flucht. Fünf mutmaßliche Täter wurden nach der Gefangenenbefreiung festgenommen.

Trauer und Entsetzen: Polizist Walter Valdez brach in Tränen aus, weil bei der Gefangenenbefreiung auch  sein Bruder Ediberto Valdez getötet wurde, ein Mitarbeiter des Sicherheitspersonals.
Trauer und Entsetzen: Polizist Walter Valdez brach in Tränen aus, weil bei der Gefangenenbefreiung auch sein Bruder Ediberto Valdez getötet wurde, ein Mitarbeiter des Sicherheitspersonals. © REUTERS | STRINGER

Präsident Jimmy Morales kündigte an, dass besonders gefährliche Häftlinge künftig nicht mehr zur Behandlung in Krankenhäuser verlegt werden, sondern in den Gefängnissen behandelt werden sollen.

Einige der mutmaßlichen Angreifer wurden festgenommen.
Einige der mutmaßlichen Angreifer wurden festgenommen. © dpa | Jesus Alfonso

Die mächtigen Jugendgangs kontrollieren in Mittelamerika ganze Stadtviertel und sind in Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt. Ihre Gewalt ist einer der Gründe für Migration aus der Region Richtung USA. Nach offiziellen Statistiken haben die Gangs in Guatemala, El Salvador und Honduras mehr als 100.000 Mitglieder in ihren Reihen. (dpa)