Berlin. Daniel Craig wollte keinen weiteren Bond-Film spielen. Doch im Jahr 2019 kehrt er als 007 in die Kinos zurück – für 90 Millionen Gage.

Im Panzer, im Boot, auf Ski und im Auto sowieso – was wäre James Bond ohne eine wilde Verfolgungsjagd? Sean Connery, Roger Moore, Timothy Dalton oder Pierce Brosnan – sie alle haben ihre Gegner mit Bravour in die Flucht geschlagen. Doch das war nichts gegen Daniel Craig: Der Brite lieferte sich 2015 in „Spectre“ eine der spektakulärsten Szenen der Bond-Geschichte: Fast fünf Minuten lang prügelt sich 007 mit zwei Typen im offenen Hubschrauber, der über einer riesigen Menschenmenge schlingert. So viel Adrenalin war nie.

Doch Craig, der mittlerweile als „bester Bond aller Zeiten“ gefeiert wird, hatte danach die Nase voll. Nie wieder Bond, sagte er. Lieber schneide er sich die Pulsadern auf. Die Fans waren entsetzt. Doch jetzt können sie aufatmen: Er macht weiter. Craig (49) hat sich lange bitten lassen und immer wieder für Irritationen gesorgt, als er andeutete, vielleicht doch noch mal Lust auf Bond zu bekommen. Jetzt hat er den Spekulationen ein Ende gesetzt: „Ja!“ sagte er auf die entsprechende Frage des US-Moderators Stephen Colbert in dessen „The Late Show“. Ja, er wird der neue Bond sein.

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Blick aus ganz besonderen Augen

Laut britischen Medien sollen ihm umgerechnet 90 Millionen Euro für den Film, der ab 8. November 2019 in die Kinos kommen soll, angeboten worden sein. Sag niemals nie. Das mit den Pulsadern habe er nicht so gemeint, räumte er später ein. Er sei damals einfach körperlich am Ende gewesen. Was seine Zuschauer, vor allem die Zuschauerinnen, nicht glauben konnten. Kaum ein Bond war so gut in Form. Wo Connery mit Brusthaaren punktete, zeigte Craig Brustmuskelpakete. Seine Brustmuskeln wurden fast berühmter als er selbst.

Craigs Ausstrahlung hat nicht nur etwas mit seiner körperlichen Präsenz zu tun, sondern vor allem mit diesem Blick aus ganz besonderen Augen. Gletscherblau, ozeanblau, topasblau und manchmal auch schlicht babyblau, so wurden sie immer wieder beschrieben. Babyblau – mit so einem Attribut kann nicht jeder Geheimagent leben. Doch Bond ist eben längst nicht nur Actionheld. Er ist stark, aber auch schwach – wie er in „Skyfall“ auf faszinierende Weise darbot.

Daniel Craig wurde Kult

Der Film, in manchen Ländern noch frenetischer gefeiert als der Nachfolger „Spectre“, zeigte einen gebrochenen Helden, einen, der das Beste hinter sich zu haben schien – alt, außer Form und irgendwie depressiv. Craig war der Mann mit Makel – und wurde Kult. Auch weil er Gefühle zeigte. Doch natürlich nicht nur.

Er kletterte aus den Trümmern eines eingestürzten Hochhauses, er raste auf einem Güterzug um sein Leben, er hing an Fallschirmen und bretterte in Nobelkarossen durch Rom. Aber er bewies Herz, wenn es um die Frauen ging. Sein Bond-Girl war die wunderbare Monica Bellucci, eine fünfzigjährige Frau – für das Genre eine Revolution. Natürlich haben auch die größten Stars ihre Kritiker, die immer wieder das Haar in der Suppe suchen.

Teure Autos, teure Anzüge und schöne Frauen

Seine schauspielerischen Erfahrungen machten ihn nicht gleich zum Überflieger: Anfangs musste er nehmen, was kam: „Love is a devil“, da spielte er einen Typen, der meist nackt in der Wanne saß. Sicherlich ist sein Body auch als Bond sein Kapital. Doch mit dem Alter werde es schwieriger, die Hüllen fallen zu lassen, so plaudert er in Interviews. „Ich bin ziemlich fett geworden“, sagt er gern auf die Frage zu seiner Fitness. Für den neuen Bond wird er sich wohl wieder in der Muckibude quälen müssen.

Dafür lockt dann Luxus pur am Set. Craig liebt teure Autos, teure Anzüge und schöne Frauen. Der einstige Lebensgefährte von Wahl-Berlinerin Heike Makatsch ist seit 2011 mit der Schauspielerin Rachel Weisz verheiratet. Als Bond wird er wenig Zeit für sie haben. Aber das sei nicht das Schwierigste. Schwierig sei etwas ganz anderes, sagte er in Interviews: „Das Gehen fällt mir schwerer und schwerer.“ Und die Küsserei sei schrecklich.