Paris. Nahe Paris ist ein Auto absichtlich in eine Pizzeria gefahren. Ein Mädchen kam dabei ums Leben. Die Polizei geht nicht von Terror aus.
Ein Auto ist in der Nähe von Paris in eine Pizzeria gerast und hat dabei ein Mädchen getötet. Mehrere weitere Menschen wurden bei dem Vorfall im kleinen Ort Sept-Sorts – etwa 60 Kilometer östlich der französischen Hauptstadt – verletzt.
Das Auto sei durch die Terrasse der Pizzeria gefahren, sagte eine Zeugin dem Sender RMC. Die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, dass der Wagen dann die Glasscheibe des Restaurants durchbrach. „Die Hälfte des Autos ist ins Restaurant eingedrungen und hat alle Kunden und Mitarbeiter überfahren, die sich in seinem Weg befanden“, sagte ein Polizist dem Blatt.
Keine Anzeichen für terroristischen Hintergrund
Die Polizei nahm den 31-jährigen Fahrer fest. Der Mann sei Justiz, Polizei und Geheimdiensten nicht bekannt gewesen, so der Sprecher des Innenministeriums. Die Behörden gehen davon aus, dass er am Montagabend absichtlich handelte. Daran scheine es keinen großen Zweifel zu geben, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, dem Sender BFMTV. Die ersten Erkenntnisse deuteten jedoch nicht auf einen terroristischen Hintergrund hin.
Ähnliches war aus dem Justizministerium zu hören: Die französische Nachrichtenagentur AFP zitierte eine Quelle aus Justizkreisen, wonach die ersten Aussagen des jungen Mannes nicht auf ein terroristisches Motiv hindeuten. Er habe erklärt, dass er am Sonntag erfolglos versucht zu haben, seinem Leben ein Ende zu setzen und entschieden habe, es auf diese Art erneut zu versuchen.
Opfer war 12 Jahre alt
Es gebe Hinweise, dass der Mann unter dem Einfluss von Rauschgift stand, sagte der stellvertretende Staatsanwalt von Meaux, Eric de Valroger. Dies müsse aber noch bestätigt werden. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen vorsätzlicher Tötung mit Waffe ein.
Laut dem Sprecher des Innenministeriums war das getötete Mädchen 12 Jahre alt, zuvor war noch ein anderes Alter genannt worden. Auch zur Zahl der Verletzten gab es zunächst widersprüchliche Angaben. Brandet sprach von vier Schwerverletzten und acht leichter Verletzten. Ein dreijähriger Junge soll in Lebensgefahr schweben. Ein in sozialen Netzwerken kursierendes Foto zeigt ein Auto auf der Terrasse eines Restaurants.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund einer angespannten Sicherheitslage: In Frankreich gilt nach zahlreichen Anschlägen der Ausnahmezustand. Vergangene Woche war in einem Pariser Vorort ein Mann mit einem Auto in eine Gruppe Soldaten gerast. In diesem Fall ermitteln Anti-Terror-Ermittler - die genauen Hintergründe sind noch nicht geklärt. Der Fahrer war wenige Stunden nach der Tat auf einer Autobahn gestoppt und dabei verletzt worden. (dpa)