Washington. Er habe fast alle Alien-Filme gesehen. Mit diesem Argument hat sich ein Neunjähriger bei der Nasa beworben. Er bekam auch eine Antwort.

  • Er habe fast alle Alien-Filme gesehen
  • Mit diesem Argument hat sich ein Neunjähriger bei der Nasa beworben
  • Er bekam auch eine Antwort

Wenn ein Viertklässler davon träumt, eines Tages als Astronaut oder bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu arbeiten, liest sich das beispielsweise so: „Ich mag neun Jahre alt sein, aber ich denke, ich wäre für den Beruf geeignet. Ich habe fast alle Space- und Alien-Filme gesehen, die ich sehen kann.“ Die Sätze stammen von Jack Davis aus New Jersey, neun Jahre alt. Mit dem Brief bewarb er sich auf eine echte Stellenausschreibung der Nasa – eine schriftliche Antwort samt Anruf aus Washington war die Reaktion.

„Planetary Protection Officer“ nennt sich die Position für eine Festanstellung, die Nasa winkt dabei mit einem Jahresgehalt zwischen 124.000 und 187.000 Dollar (159.000 Euro). Der „Planetenbeschützer“ soll vor allem verhindern, dass Astronauten von ihren Flügen biologische Schadstoffe zurück auf die Erde bringen oder diese auf ihren Einsätzen mit ins All nehmen. Erforderlich sind für den Job unter anderem ein höherer Abschluss in Mathematik, Natur- oder Ingenieurwissenschaften.

„Ich bin jung, also kann ich lernen, wie ein Außerirdischer zu denken“

Jack Davis hielt das nicht ab. Immerhin kenne er die Fernsehserie um die Marvel-Geheimdienstorganisation S.H.I.E.L.D., die gegen paranormale und übernatürliche Bedrohungen kämpft. Und er habe vor, bald den Film „Men in Black“ (mit Will Smith) zu sehen, für den er allerdings noch ein bisschen zu jung ist.

Außerdem, schreibt Jack, behaupte seine Schwester, dass er selbst ein Außerirdischer sei. „Ich bin jung, also kann ich lernen, wie ein Außerirdischer zu denken“, schrieb Davis. Seinen einseitigen, mit Bleistift verfassten Brief von vergangener Woche unterzeichnete er mit der Grußformel: „Herzlich, Jack Davis, Guardian of the Galaxy, Vierte Klasse.“

Bald darauf flatterte ihm ein Brief ins Haus. Absender: National Aeronautics and Space Administration, kurz Nasa, Hauptquartier in Washington. „Ich höre, dass du ein „Guardian of the Galaxy' bist und dich dafür interessierst, Offizier für Planetenbewachung der Nasa zu werden. Das ist großartig!“, schrieb James Green, der bei der Nasa die Abteilung für Planetenwissenschaften leitet. Vergeben konnte er den Job an Davis nicht – motivieren wollte er den Jungen trotzdem.

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Die Position, für die laut Stellenausschreibung häufige Reisen erforderlich sein könnten, bezeichnete Green in seinem Brief als „sehr cool und sehr wichtige Arbeit“. Es gehe darum, die Erde vor möglichen Mikroben zu schützen, wenn Astronauten Proben vom Mond, Asteroiden oder dem Mars mitbringen. Zugleich müssten andere Planeten und Monde bei menschlichen Reisen durch das Sonnensystem vor „unseren Keimen“ bewahrt werden. Als Bonus bekam Davis dann sogar noch einen Glückwunsch-Anruf von Forschungsdirektor Jonathan Rall.

Planetenhüter haben derzeit Konjunktur: Hier ist der Cast des zweiten „Guardians of the Galaxy“-Films bei der Premiere zu sehen.
Planetenhüter haben derzeit Konjunktur: Hier ist der Cast des zweiten „Guardians of the Galaxy“-Films bei der Premiere zu sehen. © imago/Future Image International | Steve Vas

Die Nasa setzt viel darauf, Kinder und Jugendliche für Wissenschaft und Themen rund um die Raumfahrt zu begeistern. Es gehe um die „nächste Generation der Entdecker“, sagte Green später über seine Antwort, in der er Davis dazu anspornte, in der Schule aufzupassen und fleißig zu lernen. „Betrachten Sie es als Unterstützung der Schwerkraft – ein Schub, der die Laufbahn eines Menschen und unseren Fußabdruck im Universum auf positive Weise und für immer beeinflussen könnte.“ (dpa)