Paris. In Paris untersuchen angebliche Wissenschaftler einen toten Pottwal. Doch beim näheren Betrachten wird klar: Es ist eine Attrappe.

Direkt an der Seine ist am Freitag ein Pottwal gestrandet. Der Vorfall reiht sich ein in eine Reihe von ungewöhnlichen Sichtungen der Meeressäuger in London, Antwerpen und Duisburg. In Paris sorgt das Tier für Verwirrung und Erstaunen bei Passanten.

Wer die Möglichkeit hat, den Wal von nahem zu betrachten oder gar anzufassen, merkt jedoch sofort, dass es sich um eine Attrappe handelt. Die 15,8 Meter lange Skulptur ist das Werk der Künstlergruppe Captain Bommer aus Belgien und wurde im Rahmen des Festivals „Paris l'Été“ (Paris – der Sommer) am Fluss platziert.

Wal strandete vergangenes Jahr in Deutschland

Alle Passanten, die nicht über das Festival Bescheid wissen, versucht Captain Boomer von der Echtheit des Wals zu überzeugen. Die Gruppe hat sich teilweise als Forschungsteam verkleidet, das mit weißen Anzügen, Schutzmasken und Wasserkanistern ausgerüstet ist. Die Künstler geben sich als Mitglieder der „International Whale Association“ aus. Der Name der Gruppe geht im Übrigen auf einen Charakter aus der fiktiven Geschichte um den Wal Moby Dick.

Der gestrandete Pottwal in Duisburg.
Der gestrandete Pottwal in Duisburg. © Funke Foto Services | Stephan Eickershoff

Die Rolle der Wissenschaftler hat das Kollektiv auch in Deutschland bereits erfolgreich gespielt. Im Rahmen des Kunstfestivals Akzente in Duisburg im vergangenen Jahr war die Wal-Attrappe am Rhein platziert worden. Die Aktion führte dazu, dass die Polizei zu dem vermeintlichen Fundort ausrückte, Schüler zur Hilfe eilten und Passanten ungläubig am Ufer standen. Die „WAZ“ hatte damals ausführlich über die Aktion in Duisburg berichtet. Auf der Webseite des Kollektivs ist zu lesen, dass der Wal auch schon in London, Valencia, Scheveningen, Oostende, Antwerpen und Rennes gestrandet war. (ac/dpa/rtr)