Sydney. Ein Daumen ist für Menschen wichtiger als ein großer Zeh. Als einem Australier der Daumen abgerissen wurde, war für ihn die Wahl klar.

  • Zac Mitchell arbeitet als Bullenreiter
  • Bei einem Arbeitsunfall verlor der 20-Jährige seinen Daumen
  • Was die Ärzte sich nun einfallen ließen, ist echt krass!

Ein Hoch auf die moderne Medizin! Einem jungen Australier wurde der Zeh amputiert, um den Daumen seiner rechten Hand zu ersetzen. Bullenreiter Zac Mitchell hatte seinen Finger bei einem Unfall beim Hüten einer Rinderherde verloren, wie „ABC“ berichtet.

Auf einer Rinderfarm im Westen Australiens hatte ein Bulle im April so fest gegen seinen Daumen getreten und ihn gegen einen Zaun gepresst, dass er von der Hand abgetrennt wurde. „Mein Daumen hing noch an einem Balken, als ich vom Boden aufstand“, zitiert ihn die „Daily Mail“.

Abgetrennter Daumen mit kaltem Bier gekühlt

Obwohl der 20-Jährige und sein Chef sofort handelten und den abgetrennten Finger kühlten, verliefen Operationen, bei der der Daumen wieder angenäht werden sollte, nicht erfolgreich, heißt es in dem Bericht weiter. Wie der „Telegraph“ berichtet, sei der Daumen aber auch lediglich in ein Handtuch gewickelt und mit kalten Bierdosen gekühlt worden.

Ärzte haben den Zeh von Zac Mitchell amputiert und ihn an seine Hand transplantiert.
Ärzte haben den Zeh von Zac Mitchell amputiert und ihn an seine Hand transplantiert. © action press | Toby Zerna/Newspix

Ärzte in einer Spezialklinik in Sydney beschlossen nach zwei gescheiterten OPs, Mitchells Zeh zu amputieren und ihn als Ersatz für den verlorenen Daumen zu nutzen. Die Vorteile des wiedergewonnenen „Daumens“ seien weitaus größer als der Verlust des Zehs, sind sich die Mediziner sicher.

Verlust des großen Zehs schränkt laut Ärzten kaum ein

Der junge Mann soll nun weiter behandelt werden. Die Ärzte gehen davon aus, dass Mitchell sogar wieder einen Tastsinn im neuen Daumen entwickeln wird. Das werde den Prognosen nach etwa ein Jahr dauern. Die Erfolgschancen schätzen die Ärzte auf 95 Prozent ein.

Der Verlust des großen Zehs sei nicht mit großen Einschränkungen verbunden. Sogar die Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen sei wohl möglich. Eine Einschränkung gibt es aber doch: Sportarten, die ein besonders gutes Gleichgewicht erfordern, seien eventuell etwas schwierig ohne großen Zeh.

Mitchell will weiter als Bullenreiter arbeiten

Auch Mitchell selbst berichtet, dass er gut ohne seinen Zeh auskomme. „Ich bin nicht hingefallen oder so was“, sagte er dem „Sydney’s Daily Telegraph“. Der Australier schmiedet derweil schon Pläne für die Zukunft: Er will laut „Telegraph“ seine Arbeit auf der Farm wieder aufnehmen und als Stierkämpfer und Bullenreiter weitermachen. (jkali)