Berlin. Chinas Tunnel-Bus sollte über den Stau hinwegfahren – doch die Idee ist gestoppt. Ging es der Firma ausschließlich um Anlagebetrug?

Die Bilder sorgten für helle Aufregung: Ein Bus, der auf Schienen über den Stau hinweg fährt – das sollte die Lösung nicht nur für Chinas Verkehrsproblem sein. Doch der „Transit Elevated Bus“ (TEB) wird nicht kommen. Und mit der Idee sind möglicherweise Hunderte Millionen Euro Investorengelder perdu.

Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, ist der chinesische Geschäftsmann Bai Zhiming wegen Betrugsverdacht verhaftet worden, dazu 31 Mitarbeiter seiner Firma Huaying Kailai Asset Management. Nachdem Bai im vergangenen Jahr den TEB vorgestellt hatte, soll er den Berichten zufolge umgerechnet rund 630 Millionen Euro von Anlegern eingesammelt haben.

Medien sprechen von massivem Anlagebetrug

Nach der Vorstellung des Prototyps 2016 häuften sich jedoch die kritischen Fragen: Wie sollte der 4,5 Meter hohe Bus Lkw „überfahren“? Wären Spurwechsel für die Autos unter dem Bus nicht viel zu gefährlich? Und wie sollte der Bau von Schienen und Stationen für solche Busse finanziert werden?

Im Juni begannen Arbeiter den Berichten zufolge, die Teststrecke abzubauen – ein klares Zeichen, dass die chinesische Regionalregierung ein weiteres Verfolgen des Projektes nicht erlauben würde. Chinesische Medien kommentieren, dass der Bus immer nur als Vehikel zum Anlagebetrug gedacht gewesen sei. Nach der Festnahme Bais kündigte die Pekinger Polizei an, die Rechte der Investoren würden „im Einklang mit dem Gesetz geschützt“. (moi)