Offenbach. Der Siebenschläfertag zeigt laut einer Bauernregel das Wetter der nächsten sieben Wochen an. Erwartet uns jetzt wochenlanger Regen?

„Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag“ – so lautet zumindest eine Bauernregel für den 27. Juni, den Siebenschläfertag. Sollte das tatsächlich eintreten, wartet ein Sommer mit Knalleffekten.

Denn der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert in diesem Jahr für den 27. Juni vor allem Regen, Gewitter und stürmische Böen. Nur im Norden und Osten soll noch länger die Sonne scheinen. Dafür bleibt es im Norden mit Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad eher frisch, während das Thermometer in den übrigen Landesteilen auf 23 bis 30 Grad steigen könnte.

Sind jetzt sieben Wochen Regen angesagt? Die DWD-Experten können beruhigen: Entscheidend für den weiteren Sommerverlauf sei nicht ein einzelner Tag, sondern der gesamte Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli.

Unwetter toben über Deutschland

Gewitter, Starkregen und viel Wind: Über ganz Deutschland tobten am Donnerstag und in der Nacht zu Freitag schwere Unwetter. Im Norden und Osten richtete der Sturm am Donnerstag schwere Verwüstungen an, so wie hier in Schleswig-Holstein.
Gewitter, Starkregen und viel Wind: Über ganz Deutschland tobten am Donnerstag und in der Nacht zu Freitag schwere Unwetter. Im Norden und Osten richtete der Sturm am Donnerstag schwere Verwüstungen an, so wie hier in Schleswig-Holstein. © dpa | Daniel Bockwoldt
Bedrohliches Szenario: In Hamburg schob sich eine Gewitterzelle über die Stadt.
Bedrohliches Szenario: In Hamburg schob sich eine Gewitterzelle über die Stadt. © dpa | Axel Heimken
Der Sturm war so stark, dass sogar Bäume entwurzelt wurden.
Der Sturm war so stark, dass sogar Bäume entwurzelt wurden. © dpa | Daniel Bockwoldt
Totalschaden.
Totalschaden. © dpa | Daniel Bockwoldt
Mindestens zwei Menschen kamen bei dem Unwetter ums Leben: Ein 50-Jähriger wurde in der Nähe von Uelzen in Niedersachsen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Im Kreis Gifhorn starb eine 83 Jahre alte Frau, nachdem sie mit ihrem Auto durch das Geäst eines umgestürzten Baumes gefahren war.
Mindestens zwei Menschen kamen bei dem Unwetter ums Leben: Ein 50-Jähriger wurde in der Nähe von Uelzen in Niedersachsen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Im Kreis Gifhorn starb eine 83 Jahre alte Frau, nachdem sie mit ihrem Auto durch das Geäst eines umgestürzten Baumes gefahren war. © dpa | Julian Stratenschulte
Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Hannover sowie Hamburg und Bremen kam zum Erliegen. In Hamburg wurde kurzerhand ein Hotelzug für gestrandete Reisende bereitgestellt.
Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Hannover sowie Hamburg und Bremen kam zum Erliegen. In Hamburg wurde kurzerhand ein Hotelzug für gestrandete Reisende bereitgestellt. © dpa | Bodo Marks
Der Hauptbahnhof in Hamburg stand am Donnerstagabend unter Wasser.
Der Hauptbahnhof in Hamburg stand am Donnerstagabend unter Wasser. © dpa | Silas Stein
Aber auch in der Stadt ging nicht mehr viel.
Aber auch in der Stadt ging nicht mehr viel. © dpa | Peter Steffen
Mehrere Zentimeter hoch stand das Wasser.
Mehrere Zentimeter hoch stand das Wasser. © dpa | Peter Steffen
Auch Rocker blieben nicht verschont: Bei Starkregen und Sturm musste das Guns-N’-Roses-Konzert in Hannover unterbrochen werden.
Auch Rocker blieben nicht verschont: Bei Starkregen und Sturm musste das Guns-N’-Roses-Konzert in Hannover unterbrochen werden. © dpa | Nancy Heusel
Matschig geht es weiter:Die Anreisenden zum „Hurricane“-Festival wurden vom Unwetter überrascht – und mussten die Zelte im Schlamm aufbauen.
Matschig geht es weiter:Die Anreisenden zum „Hurricane“-Festival wurden vom Unwetter überrascht – und mussten die Zelte im Schlamm aufbauen. © dpa | Jörg Sarbach
Blitze zucken in Sachsen: Auch die östlichen Bundesländer und Berlin waren vom Unwetter betroffen.
Blitze zucken in Sachsen: Auch die östlichen Bundesländer und Berlin waren vom Unwetter betroffen. © dpa | Andre März
Touristen versuchten es in der Hauptstadt mit einem Regencape.
Touristen versuchten es in der Hauptstadt mit einem Regencape. © dpa | Kay Nietfeld
An den Flughäfen Schönefeld und Tegel (Foto) fielen Flüge aus oder starteten verspätet.
An den Flughäfen Schönefeld und Tegel (Foto) fielen Flüge aus oder starteten verspätet. © dpa | Paul Zinken
Der Süden Deutschlands war nach Hitzerekorden am Tag bis zum Abend verschont geblieben. In der Nacht zu Freitag zogen auch hier heftige Unwetter durch. Am frühen Morgen hob der Deutsche Wetterdienst dann viele seiner Warnungen auf.
Der Süden Deutschlands war nach Hitzerekorden am Tag bis zum Abend verschont geblieben. In der Nacht zu Freitag zogen auch hier heftige Unwetter durch. Am frühen Morgen hob der Deutsche Wetterdienst dann viele seiner Warnungen auf. © dpa | Nicolas Armer
1/15

Vorhersagen zum Siebenschläfer treffen relativ häufig zu

Ein Siebenschläfer (Glis glis) – Namensgeber des Siebenschläfertages.
Ein Siebenschläfer (Glis glis) – Namensgeber des Siebenschläfertages. © dpa | Tilgner

Wenn in diesem Zeitraum schlechtes Wetter überwiegt, sei die Wahrscheinlichkeit für einen zu kühlen und zu feuchten Sommer tatsächlich relativ hoch, heißt es beim DWD. Allerdings: Die Trefferwahrscheinlichkeit computergestützter Wettervorhersagen sei wesentlich höher als die der Bauernregel.

Meteorologischen Statistiken zufolge treffen die Vorhersagen zum Siebenschläfer zu 62 bis 70 Prozent zu. Eine erstaunlich hohe Quote, denn die Regel entstand schon vor der Gregorianischen Kalenderreform aus dem Jahr 1582, als man einige Tage der Umstellung halber ausfallen ließ. „Echter“ Siebenschläfertag ist darum eigentlich der 7. Juli und nicht der heute so benannte 27. Juni.

Der Name Siebenschläfer geht auf die christliche Legende der „sieben Schläfer von Ephesos“ zurück, die im Jahr 251 während der Christenverfolgung in eine Höhle geflohen und dort eingemauert worden sein sollen. (dpa)