Devens. Wegen mehrerer Vergehen saß ein ehemaliger Mafiaboss jahrelang hinter Gittern. Nun wurde Sonny Franzese entlassen – mit 100 Jahren.

Ein vor 50 Jahren verurteilter ehemaliger New Yorker Mafiaboss ist einem Medienbericht zufolge im Alter von 100 Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Sonny Franzese habe die Haftanstalt Devens im US-Bundesstaat Massachusetts am Freitagmittag (Ortszeit) in einem Rollstuhl verlassen, berichtete die Zeitung „Newsday“. Er sei der älteste Häftling in den US-Bundesgefängnissen gewesen.

Franzese wurde den Angaben nach 1967 wegen Bankraubs zu 50 Jahren Haft verurteilt. Davon verbrachte er tatsächlich aber nur 35 Jahre hinter Gittern, da er sechs Mal auf Bewährung entlassen wurde. Zuletzt kam er 2010 auf freien Fuß, wurde aber wieder verhaftet, da er Strip-Klubs und eine Pizzeria im Staat New York erpresst hatte.

Franzese lebt nun bei seiner Tochter

Der ehemalige Vizechef der Mafia-Familie Colombo soll den Angaben zufolge für bis zu 50 Morde verantwortlich sein, die ihm jedoch nie hätten nachgewiesen werden können. Nach seiner Entlassung soll Franzese nun bei seiner Tochter in Brooklyn wohnen. Der 100-Jährige habe drei Mitangeklagte, seinen Anwalt und den Richter überlebt, der ihn 1967 verurteilte. (dpa)