London. Wirbel um Boris Becker: Ein Gericht in London erklärt ihn für zahlungsunfähig. Seine Anwälte hatten versucht, den Schritt abzuwenden.

  • Laut einem Gericht in London ist Tennis-Legende Boris Becker bankrott
  • Es geht dabei um einen Kredit, der seit Oktober 2015 fällig ist
  • Beckers Anwalt versuchte, die Leiterin des Verfahrens noch umzustimmen – vergeblich

Ein Londoner Gericht hat die Tennis-Legende Boris Becker offenbar für zahlungsunfähig erklärt, wie mehrere englische Medien übereinstimmend berichten. Demnach sei der Insolvenzantrag von der Bank Arbuthnot Latham gestellt worden, der Becker seit Oktober 2015 einen Kredit in nicht genannter Höhe schuldet.

Christine Derrett, Leiterin des Insolvenzverfahren, bezweifle wegen mangelnder Beweise seiner Zahlungsfähigkeit, dass Boris Becker das Geld in der nächsten Zeit zurückzahlen könne. Deshalb habe sie sich geweigert, den Fall um weitere 28 Tage aufzuschieben. Zuvor habe Beckers Anwalt John Briggs eine letzte Chance für seinen Mandanten gefordert.

Becker weist Vorwürfe zurück und bedankt sich bei Fans

Beckers Anwalt in Deutschland, Christian Schertz, schrieb in einer Pressemitteilung, dass „Medienmeldungen, wonach unser Mandant „pleite“ sei“, nicht der Wahrheit entsprächen. Boris Becker sei laut Schertz überrascht gewesen von dem Vorgehen der Bank. Becker habe zuvor auf eine Verschiebung des Gerichtstermins hingewirkt.

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Laut Schertz sei es klar, „dass er die Mittel hat, um diese Schuld zu begleichen“. Becker werde daher beantragen, die Verfügung des Gerichtes aufzuheben. Becker bedankte sich bei Twitter bei seinen Fans und Unterstützern. „Ich bin seit 32 Jahren in diesem Spiel und habe vor, es noch länger zu bleiben.“ Becker postete auf Twitter zudem Auszüge aus dem Statement, das sein Anwalt verbreitet hatte.

Boris Becker bei Finanzen „nicht so clever“

Dem Anwalt zufolge gebe es ausreichende Beweise für die Zahlungsfähigkeit Beckers. Durch den Verkauf eines Hauses auf Mallorca würden mehrere Millionen Euro zusammenkommen. Das Geschäfte müsste laut „Guardian“ in spätestens einen Monat nur noch von einer spanischen Bank abgesegnet werden.

„Er ist nicht so clever, wenn es um Finanzen geht“, sagte Briggs. Zudem habe der Anwalt wegen der Bankrotterklärung auf einen möglichen Imageschaden für Becker verwiesen.

„Historische“ Schulden

„Darüber hätte er sich früher Gedanken machen müssen“, soll Derett darauf entgegnet haben. Sie bezeichnete die Schulden als „historisch“. „Man hat das Gefühl, dass da ein Mann ist, der seinen Kopf in den Sand steckt“, sagte sie weiter. (bekö/dpa/ac)