Florenz. Ein Deutscher lässt sich in Restaurants in Florenz bedienen, zahlt dann aber die Rechnung nicht. Sein Argument ist immer das gleiche.

  • Die Polizei in Florenz kommt einem deutschen Zechpreller nicht bei
  • Der 37-Jährige lässt sich in Restaurants und Bars bedienen, zahlt dann aber nicht
  • Seine Begründung ist immer die gleiche

Er isst, er trinkt – und dann zahlt er nicht. Ein deutscher Zechpreller führt Restaurantbesitzer und Polizisten in Florenz derzeit an der Nase herum. Wie die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtet, flüchte der 37-jährige Roland S. nach dem Essen nicht etwa heimlich, sondern warte entspannt auf die Rechnung, um sich dann mit den immer gleichen Worten zu verabschieden: „Die Italiener zahlen. Ich bin Deutscher.“

Anschließend warte Roland S. – ruhig und fast immer ein bisschen beschwipst – in den Lokalen auf die Polizei. Zwar trägt er dem Bericht zufolge nie Ausweispapiere mit sich, zeigt sich den Ordnungskräften gegenüber aber meistens sehr hilfsbereit. So teile er ihnen seine Personalien mit, verabschiede sich und gehe – mit einer Anzeige im Gepäck.

Roland S. speiste auch in noblem Café

So soll das bereits seit Ende Mai gehen. Allein in der vergangenen Woche habe der Deutsche dreimal im historischen Zentrum von Florenz die Zeche geprellt. Die Polizei gehe aber von mindestens zehn Vorfällen aus. Auch zu Festnahmen sei es schon gekommen.

Laut „Corriere della Sera“ hatte Roland S. am vergangenen Samstag sieben Biere und mehrere Sandwiches im noblen Caffè Giacosa zu sich genommen. Kostenpunkt: 62 Euro. Bei seinem üblichen Abgang fiel er an diesem Abend jedoch aus der Rolle und beleidigte die Polizisten.

Zecheprellen ist rechtliche Grauzone

Die nahmen den Betrunkenen daraufhin mit aufs Revier, wo er aggressiv wurde und schließlich wegen Widerstands und Gewalttätigkeit gegen die Beamten festgenommen wurde. Ein Richter ordnete aber wenig später wieder die Freilassung an.

Bereits einen Tag später schlug Roland S. wieder zu. Beim Frühstück in einer Bar verzichtete er wie gewohnt darauf, die Rechnung zu begleichen. Die Polizei war wieder schnell zur Stelle – hat aber offenbar wenig Handhabe – trotz des Aufenthaltsverbot für die Toskana, das ein Gericht in Florenz ausgesprochen hat. Das Nichtbezahlen von Rechnungen in Restaurants und Bars fällt in Italien in eine rechtliche Grauzone. (cho)