Mönchengladbach. Ein Fünfjähriger wurde grausam misshandelt und getötet. Ein Gericht entschied nun, dass der Stiefvater dafür lebenslang in Haft muss.

  • Der kleine Luca wurde durch Schläge oder Tritte schwer verletzt und am Ende wohl erwürgt
  • Acht Monate danach ist nun der Stiefvater zu lebenslanger Haft verurteilt worden
  • Die 24 Jahre alte Mutter wurde zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt

Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod des kleinen Luca in Viersen ist der Stiefvater zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er habe den Jungen im Oktober 2016 durch Schläge oder Tritte innerlich sehr schwer verletzt und ihn wohl am Ende erwürgt, stellte der Vorsitzende Richter Lothar Beckers am Dienstag in dem Verfahren am Landgericht Mönchengladbach fest. Was der Mann genau mit dem Kind gemacht habe, stehe nur lückenhaft fest. Die Tat komme einem grausamen Mord gleich.

Die 24 Jahre alte Mutter wurde zu zwei Jahren und acht Monaten Haft wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen verurteilt. Sie hätte die Pflicht gehabt, den Sohn vor Qualen und Misshandlungen zu schützen, sagte Beckers. Sie habe aus Bequemlichkeit nicht reagiert, nachdem ihr Lebensgefährte den Jungen vorher schon zwei Mal massiv verletzt habe und das Jugendamt eingeschaltet war. Sie hätte den Mann auf Abstand halten müssen, stellte Beckers fest.

Grund für Tötung bleibt ungeklärt

Das Gericht wies die Schuld des Stiefvaters in einer Reihe von Indizien nach, weil der sich in dem Verfahren zu den Vorwürfen nicht geäußert hatte. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch, weil sie die Schuld des Angeklagten nicht eindeutig nachgewiesen sah.

Warum Luca sterben musste, wegen einer vom Gutachter festgestellten sadistischen Neigung des Stiefvaters, einer Verärgerung oder weil ihn das Kind störte – diese Frage mussten die Richter am Ende offenlassen. (dpa)