Berlin. Die Albumcharts in Deutschland werden von zwei verschiedenen Institutionen ermittelt. Nicht bei beiden liegt Helene Fischer vorne.

  • In dem GfK-Albumcharts ist Helene Fischer nicht mehr die Nummer 1!
  • Kraftklub haben sie abgelöst
  • Bei den Charts von Media Control liegt aber Helene Fischer weiter vorne – aus einem einfachen Grund

Helene Fischer legte mit ihrem gleichnamigen Album den erfolgreichsten Verkaufsstart seit 15 Jahren hin. Sie stürmte direkt an die Spitze der Offiziellen Deutschen Charts. Doch da wurde die Schlagerkönigin nun nach einigen Wochen abgelöst – vom neuen Album der Band Kraftklub. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit.

Während die von GfK Entertainment ermittelten Albumcharts nun tatsächlich von „Keine Nacht für Niemand“ der Indie-Rock-Band angeführt werden, liegt Helene Fischer bei dem Charts von Media Control noch immer vorne. Woran liegt das?

Unterschiedliche Verfahren

Kraftklub führen mit ihrem neuen Album die Albumcharts an – aber nur die, die von GfK Entertainment ermittelt wurden.
Kraftklub führen mit ihrem neuen Album die Albumcharts an – aber nur die, die von GfK Entertainment ermittelt wurden. © dpa | Thomas Frey

Das ist ganz einfach: Die Erhebungsverfahren unterscheiden sich. Während Media Control die „mengenbasierte Rangfolge der relevantesten Alben in Deutschland“ unter die Lupe nimmt, orientiert sich GfK Entertainment am Umsatz der Künstler. Dafür werden die Verkaufsdaten von 2.800 Einzelhändlern sämtlicher Absatzwege betrachtet.

Im Regelwerk von GfK Entertainment heißt es, dass die Verkaufsmenge pro Titel und Transaktion mit dem Verkaufspreis zum Verkaufswert multipliziert wird. Heißt: Wenn zwei Künstler gleich viele Alben verkaufen, das eine jedoch teurer als das andere ist, landet derjenige mit der hochpreisigeren Platte an der Spitze der Charts.

Helene Fischer verkaufte mehr

Um die Repräsentativität der Charts jedoch nicht zu gefährden, wurde bei der Berechnung der Verkaufswerte eine Höchstpreisgrenze eingeführt. Diese liegt bei 50 Euro pro Produkt und Transaktion. Alles, was diesen preislichen Rahmen übersteigt, fließt trotzdem nur mit einem Verkaufspreis von 50 Euro in die Berechnung ein.

So kommen immer wieder mal unterschiedliche Chartsplatzierungen bei den beiden Instituten zustande, so wie im aktuellen Fall. Laut „Bild“ hat die Band Kraftklub in der vergangenen Woche mit mehr als 33.000 Alben zwar leicht weniger als Helene Fischer verkauft, aber dennoch mehr Umsatz eingespielt. In den GfK-Albumcharts reichte das für den ersten, in den Media-Control-Charts hingegen nur für den zweiten Platz. (jei)