Madrid. Madrid verbannt breitbeinig sitzende Männer aus öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Stadt hat dafür sogar ein Verbotsschild entwickelt.

Männer, die breitbeinig in öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen, ärgern viele Fahrgäste, vor allem Frauen. Ihnen bleibt häufig nichts anderes übrig, als sich in die Sitzschale daneben zu quetschen und die maximale Beinfreiheit ihres Sitznachbarn über sich ergehen zu lassen. In Madrid geht das nun nicht mehr.

Die spanische Hauptstadt hat dem Phänomen, das in Englisch bereits den Begriff „manspreading“ geprägt hat, jetzt den Kampf angesagt. Dafür hat die Stadt eigens ein Verbotsschild entwickelt, das einen breibeinigen sitzenden Mann neben einem roten Verbotskreuz zeigt.

Kampf gegen breitbeinige sitzende Männer

Es prangt nun neben den üblichen Verhaltensregeln in Bussen oder Bahnen, wie die Stadt auf Twitter mitteilt. Breitbeinig dasitzende Männer sind dort jetzt also genauso verboten wie unter anderem Rauchen oder Eisessen. „Respektiere den Raum anderer“, heißt es unter den Schildern.

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Wie der britische „Independent“ berichtet, habe die Stadtverwaltung das neue Schild eingeführt, nachdem die Frauengruppe „Mujeres en Lucha“ (dt. „kämpfende Frauen“) Anfang des Jahres eine Petition gegen Männer, die ihre Beine nicht schließen können, in öffentlichen Verkehrsmitteln gestartet und dafür den Hashtag #MadridSinManspreading (dt. „Madrid ohne breitbeinige Männer“) ins Leben gerufen hatte.

Nationale Kampagne gegen „menspreading“ gefordert

Die Aktion verbreitete sich schnell und erlangte eine Menge Aufmerksamkeit, die so groß wurde, dass die linke Partei CUP eine nationale Kampagne gegen „menspreading“ forderte. Daraufhin haben die städtischen Verkehrbetriebe von Madrid laut „Independent“ die Verbotsschilder veröffentlicht.

„Das neue Hinweissymbol zeigt, dass es verboten ist, eine Sitzposition einzunehmen, die andere Personen belästigt“, heißt es in einer Mitteilung. Ob Breitbeinern, die sich dagegen auflehnen, eine Strafe droht, ist allerdings nicht bekannt. (bekö)