Stockholm. Das Hin und Her um den Literaturnobelpreis für Bob Dylan hat ein Ende. Der Sänger hat nun seine Rede eingereicht – als Tonaufnahme.

Kurz vor Ablauf der Frist hat Bob Dylan (76), Literaturnobelpreisträger 2016, seine Nobelvorlesung abgeliefert. Die Rede sei als Tonaufnahme eingetroffen, bestätigte die Schwedische Akademie am Montag. Die Frist wäre am Samstag abgelaufen, ihre Einhaltung ist Voraussetzung dafür, um die mit dem Literaturnobelpreis dotierten acht Millionen Schwedischen Kronen (etwa 820.000 Euro) ausgezahlt zu bekommen.

„Die Rede ist außergewöhnlich“, schrieb Akademie-Mitglied Sara Danius in einem Blog. In dem Vortrag, der im Hintergrund von Klaviermusik begleitet wird, beschreibt der Sänger, welche Musik und Bücher ihn beeinflusst haben. Seinen Musikerkollegen Buddy Holly nennt Dylan „einen älteren Bruder“, außerdem drückt er seine Bewunderung für das Buch „Moby Dick“ von Herman Melville und die „Odyssee“ des griechischen Dichters Homer aus. Diese sei in die Balladen vieler Songschreiber eingeflossen.

Bob Dylan erhielt Nobelpreis für die Poesie in seinen Songs

Die Schwedische Akademie hatte Dylan den Preis im Oktober zuerkannt, als Würdigung seiner poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition. Der Sänger hatte fast zwei Wochen lang offen gelassen, ob er den Preis annehmen werde. Zur Preisverleihung am 10. Dezember war er nicht erschienen – unter Verweis auf andere Verpflichtungen. Im April hatte er dann die Medaille und Urkunde abgeholt, als er während einer Tournee für zwei Konzerte sowieso in Stockholm war. „Das Dylan-Abenteuer nähert sich dem Ende“, schrieb Danius. (dpa)