Brüssel. Eine Uni bittet ihre Absolventinnen zur Abschlussfeier mit einem „hübschen Dekolleté“ zu erscheinen. Die Reaktionen folgen prompt.
- Eine Uni in Brüssel macht mit einer besonderen Kleiderordnung von sich Reden
- Sie schreibt einen Dresscode für die Abschlussfeier der Medizin-Studenten vor
- Die Kleiderordnung trieft vor Seximus
Längst vorbei die Zeiten, an denen an Universitäten Zucht und Ordnung herrschte. Kleiderordnung an Unis? Roben und Talare? Heute kaum mehr denkbar.
Eine Kleiderordnung der ganz besonderen Art verlangte allerdings nun die Medizinische Fakultät der Brüsseler Hochschule Université libre de Bruxelles (ULB) von ihren Absolventinnen: Kleid oder Rock – und ein hübsches Dekolleté.
Der Auszug aus einer Einladung zur Absolventenfeier der Mediziner ist auf einer sogenannten Beicht-Seite der Uni auf Facebook veröffentlicht worden. „Kleiner Skandal“, heißt es in dem Post auf der Facebook-Seite ULB Confessions. Und tatsächlich beinhaltet der Text Zündstoff.
„Hübsche Ausschnitte“ aus „ästhetischen Gesichtspunkten“
Aus „ästhetischen Gesichtspunkten“ werden „junge Frauen“ darum gebeten, ein Kleid oder einen Rock zu tragen sowie einen „hübschen Ausschnitt“. Fast beschwichtigend folgen die Worte: „Selbstverständlich, verehrte Damen, ist diese Vorschrift nicht bindend.“ Den Männern wird lediglich empfohlen, einen Anzug zu tragen.
Mehr als 3000 Facebook-Nutzer haben den Post von vergangenem Freitag bislang mit Reaktionen markiert, mehr als 660 Mal wurde er – häufig empört, noch häufiger belustigt – kommentiert. Viele kritisieren den Dresscode als sexistisch.
Facebook-Nutzer rufen zur Revolte auf
Manch ein Nutzer ruft gar zur Revolte auf. „Tragt alle einen Anzug an diesem Tag, Mädels! Beweist ihnen, dass es allein eure Entscheidung ist, wie ihr euch kleidet!“, schreibt eine wütende Nutzerin.
Die ULB entschuldigte sich später für ihren Fehltritt. Die Kleidungsvorschriften für die jungen Absolventinnen seien „deplatziert“ und widersprächen den Werten der Universität und ihrer Fakultäten. (jkali)