New York. Die US-Komikerin Kathy Griffin zeigt sich im Netz mit einem abgetrennten Trump-Kunstkopf. Das hat Konsequenzen - auch für sie selbst.

Manche Scherze gehen so richtig nach hinten los: Die US-Schauspielerin und Komikerin Kathy Griffin hat viele Amerikaner mit einem Foto schockiert, in dem sie die Attrappe eines blutigen, abgetrennten Kopfes an den blonden Haaren in die Kamera hält.

Es ist nicht irgendein Kopf: Die Maske soll unverkennbar US-Präsident Donald Trump darstellen. Und auch die Gesichtszüge von Russlands Präsident Wladimir Putin lassen sich mit etwas Fantasie erkennen.

Ein „pseudokünstlerisches Statement“

Beim Shooting mit dem Fotografen Tyler Shields entstand auch ein Video. In einem Statement mit dem Fotografen hatte Griffin erklärt, sie wolle mit dem Projekt ein „pseudokünstlerisches Statement“ abgeben.

Die Ikonografie des Bildes erinnert an die Geschichte des Perseus aus der griechischen Mythologie, der das Haupt der Medusa abschlägt. Die berühmteste Darstellung der Sage hat der italienische Künstler Benvenuto Cellini im 16. Jahrhundert geschaffen: eine Bronzeplastik des Perseus, der den abgeschlagenen Kopf der Medusa an den Haaren hält.

Das Internet reagiert: #ArrestKathyGriffin

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Die heftigen Reaktionen vieler US-Amerikaner ließen nach Veröffentlichung des Videos nicht auf sich warten. Unter dem Hashtag #ArrestKathyGriffin wollten viele die Schauspielerin gar verhaftet sehen.

Auch Donald Trump reagierte auf die Aktion. Er twitterte am Donnerstag: „Kathy Griffin sollte sich schämen. Meine Kinder, vor allem mein elf Jahre alter Sohn Barron, haben eine harte Zeit. Krank!“ Und auch seine Frau Melania äußerte sich inzwischen. „Als Mutter, als Frau und als Mensch ist das Foto sehr verstörend“, heißt es in ihrem offiziellen Statement, das „ABC News“ vorliegt.

Komikerin entschuldigt sich für Video

Griffin löschte Foto und Video kurze Zeit nach der Veröffentlichung wieder, doch da war es bereits in der Welt. Mittlerweile hat sich die Komikerin auch entschuldigt: „Ich entschuldige mich aufrichtig. Ich bin zu weit gegangen“, sagte die 57-Jährige, die in Deutschland eher unbekannt ist.

Das „pseudokünstlerische Statement“ dürfte für Griffin noch ein Nachspiel haben. Inzwischen ermittelt der Secret Service in der Angelegenheit.

CNN trennt sich von Griffin

Ihren Job bei CNN ist Griffin jedenfalls los. Der US-Sender teilte mit, man werde nicht länger mit Griffith zusammenarbeiten. Die Neujahrs-Show, die sie co-moderierte, werde künftig ohne sie stattfinden, hieß es. (aba/jha/sdo)