Aachen. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden, ist sehr gering. Pro Jahr werden im Durchschnitt 120 Menschen verletzt.

Dunkle Wolken, Donnergrollen. Eine Frau ist mit dem Rad im Wald unterwegs, als der Blitz einschlägt. Die 73-Jährige aus Aachen kommt ums Leben. Die Ladung des Blitzes ist so gewaltig, dass die Kette ihres Fahrrads schmilzt. Die Frau ist eines der ersten Opfer durch einen Blitzschlag in diesem Jahr. Fragen und Antworten zum Thema:

• Wie häufig werden Menschen von einem Blitz getroffen?

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland von einem Blitz getroffen zu werden, sehr gering. Jährlich werden demnach im Durchschnitt rund 130 Menschen verletzt, drei bis vier kommen durch Blitzeinschläge ums Leben.

Nicht alle davon werden direkt getroffen. Aber auch wenn der Blitz in die Erde einschlägt, kann es gefährlich werden. Der Strom breitet sich dann bis zu 30 Meter um die Einschlagsstelle herum im Boden aus.

• Was genau passiert bei einem Blitzeinschlag im Körper?

Wird man direkt getroffen, steigt die Spannung im Körper auf mehrere 100.000 Volt an. Mögliche Folgen: Herz- oder Atemstillstand. Laut DWD überleben aber rund zwei von drei Menschen, die von einem Blitz getroffen wurden. Sie haben dann jedoch jahrelang mit Spätfolgen zu kämpfen.

Beeindruckendes Naturschauspiel: Blitze

Ein Blitz schlägt über Peking ein.
Ein Blitz schlägt über Peking ein. © Getty Images | ChinaFotoPress
Donnerwetter, Reichstag!
Donnerwetter, Reichstag! © imago stock&people | David Heerde
Blitze über dem Hafen von Antwerpen.
Blitze über dem Hafen von Antwerpen. © imago stock&people | blickwinkel
Sicher nicht das, was Stadionbesucher sich wünschen. Ein Gewitter verzögert in Sydney den Start eines Fußballspiels der Ersten Liga.
Sicher nicht das, was Stadionbesucher sich wünschen. Ein Gewitter verzögert in Sydney den Start eines Fußballspiels der Ersten Liga. © Getty Images | Matt King
Im Durchschnitt haben Blitze eine Stärke von 15.000 bis 20.000 Ampere – die seltenen ganz starken Blitze können zehnmal so stark sein. Oder noch stärker?
Im Durchschnitt haben Blitze eine Stärke von 15.000 bis 20.000 Ampere – die seltenen ganz starken Blitze können zehnmal so stark sein. Oder noch stärker? © imago stock&people | Fotoarena
Es kracht über der griechischen Insel Pserimos.
Es kracht über der griechischen Insel Pserimos. © Getty Images | Dan Kitwood
Die meisten Blitze schlagen nicht in die Erde ein, sondern bleiben innerhalb der Wolken.
Die meisten Blitze schlagen nicht in die Erde ein, sondern bleiben innerhalb der Wolken. © Getty Images | Hulton Archive
Gewaltige Bauten und Naturgewalt: Die Pyramiden von Gizeh bei einem Unwetter.
Gewaltige Bauten und Naturgewalt: Die Pyramiden von Gizeh bei einem Unwetter. © imago stock&people | blickwinkel
Mit Superzeitlupenkameras, die mehrere Tausend Aufnahmen in der Sekunde machen, kann beobachtet werden, wie der Leitblitz auf seinem Weg unterwegs kurz innehält und sich förmlich neu orientiert. Dabei entstehen dann auch weitere Arme.
Mit Superzeitlupenkameras, die mehrere Tausend Aufnahmen in der Sekunde machen, kann beobachtet werden, wie der Leitblitz auf seinem Weg unterwegs kurz innehält und sich förmlich neu orientiert. Dabei entstehen dann auch weitere Arme. © Getty Images | Dan Kitwood
Tief im Archiv gegraben: Ende der 60er-Jahre gelang dieses Bild, als ein Blitz ins Empire State Building einschlug.
Tief im Archiv gegraben: Ende der 60er-Jahre gelang dieses Bild, als ein Blitz ins Empire State Building einschlug. © Getty Images | Keystone
Bei Vulkanausbrüchen kommt es auch immer wieder innerhalb der Aschwolken zu Blitzen – hier beim Sakurajima in Japan.
Bei Vulkanausbrüchen kommt es auch immer wieder innerhalb der Aschwolken zu Blitzen – hier beim Sakurajima in Japan. © imago stock&people | Westend61
Gewitter über Warschau mit mehreren Blitzen: Bei Sommergewittern kommt es meist zu viel mehr Entladungen als bei Gewittern im Winter.
Gewitter über Warschau mit mehreren Blitzen: Bei Sommergewittern kommt es meist zu viel mehr Entladungen als bei Gewittern im Winter. © Getty Images | Alex Grimm
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Es kann zu Muskel- und Nervenlähmungen kommen, zu Bewusstseinsstörungen, Bluthochdruck und Persönlichkeitsveränderungen.

• Wie entstehen Gewitter und Blitze?

Wenn unterschiedlich warme Luftmassen aufeinandertreffen oder es in der Atmosphäre zwischen oben und unten besonders große Temperaturunterschiede gibt, gewittert es. Je heißer es am Boden ist, desto heftiger ist das Gewitter in der Regel. Die feuchtwarme Luft steigt nach oben, kondensiert und bildet eine Gewitterwolke.

In der Wolke baut sich ein immer größer werdendes elektrisches Spannungsfeld auf, das sich durch eine Art Kurzschluss – einen Blitz – wieder entlädt. Häufig entstehen Gewitter innerhalb weniger Minuten und sind örtlich begrenzt.

• Wie häufig gewittert es denn?

Rund 2000 Gewitter pro Stunde gibt es laut DWD auf dem gesamten Planeten, die meisten davon in den Tropen. Bei jedem Gewitter blitzt es etwa 100 Mal pro Sekunde. Die meisten Blitze entladen sich aber zwischen den Wolken und schlagen nicht in Richtung Erde. In Deutschland blitzt es mehr als zwei Millionen Mal pro Jahr.

• Wie kann man sich vor Gewittern schützen?

Gewitter übersteht man laut DWD am besten im Auto oder in Gebäuden. Wer im Freien überrascht wird, sollte Bäume, Masten, Zäune oder Gewässer meiden und sich möglichst klein machen – am besten hockend in einer Bodenmulde. Auf Telefonate über das Festnetz, Duschen oder Baden sollte man während eines Gewitters verzichten. (dpa)