Tampa. Ein 18-Jähriger hat in den USA zwei frühere Neonazi-Kumpels getötet. Beim Motiv verweist er selbst auf seinen Übertritt zum Islam.

Ein 18-Jähriger soll in der US-Stadt Tampa (Florida) zwei Freunde aus der Neonazi-Szene getötet haben, weil sie keinen Respekt für seinen islamischen Glauben gezeigt hätten. Das habe der Verdächtige bei seiner Vernehmung selbst ausgesagt, berichtete die „Tampa Bay Times“ am Montag unter Berufung auf Polizeiunterlagen.

Der 18-Jährige stand demnach früher selbst dem Neonazi-Milieu nahe, bevor er konvertierte und Moslem wurde. Der junge Mann war nach eigenen Angaben wütend über anti-muslimische Vorurteile auf der Welt gewesen. Er habe „Aufmerksamkeit auf sein Anliegen lenken“ wollen, zitierte die Zeitung den Polizeibericht. „Er wollte, dass CNN kommt.“

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Gerahmtes Bild von Rechtsextremist McVeigh

Die Bluttat hatte sich am Freitag ereignet, die Opfer sind zwei Männer im Alter von 18 und 20 Jahren, die mit ihm in einer Wohngemeinschaft lebten. Am Freitagabend (Ortszeit) habe er zunächst in einem Geschäft drei Geiseln genommen und erklärt, er sei über die „amerikanische Bombardierung in muslimischen Ländern aufgebracht“. Den Geiseln soll er erzählt haben, er habe bereits getötet.

Er ergab sich schließlich der Polizei und führte diese dann zu der Wohnung, wo die Erschossenen entdeckt wurden. In den Räumen fanden Ermittler auch Materialen zum Bombenbau und ein gerahmtes Bild des Rechtsextremisten Timothy McVeigh, der 1995 einen Anschlag auf eine Behörde in Oklahoma City begangen und 168 Menschen getötet hatte. (dpa)