Puebla. Immer wieder kommt es in Mexiko zu schlimmen Unfällen mit Pyrotechnik. Jetzt hat eine weitere Explosion 14 Menschen das Leben gekostet.

Es sollte ein ausgelassenes Fest zu Ehren des Heiligen Isidor werden und endete in einer Katastrophe: Bei der Explosion von Feuerwerk im Zentrum von Mexiko sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. 22 weitere Menschen wurden bei dem Unglück in Chilchotla im Bundesstaat Puebla verletzt, wie die örtliche Regierung am Dienstag mitteilte. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte eine Feuerwerksrakete die in einem Haus gelagerte Pyrotechnik entzündet.

„Mein Beileid gilt den Angehörigen und Nachbarn jener, die bei dem tragischen Unfall in Chilchotla ihr Leben verloren haben“, schrieb Präsident Enrique Peña Nieto auf Twitter. Pueblas Gouverneur Tony Gali ordnete rasche Hilfe für die Opfer des Unglücks und deren Familien an.

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Viele Minderjährige unter den Opfern

„Es ist eine Tragödie“, sagte der Kabinettschef der Regierung von Puebla, Diódoro Carrasco. „Es ist eine Tradition, an der sich alle Kinder des Dorfes beteiligen.“ Unter den Todesopfern waren auch elf Minderjährige.

Das Feuerwerk war für ein Gemeindefest zu Ehren des Heiligen Isidor am 15. Mai vorgesehen. In Vorbereitung auf die Feier gab es bereits am Montag eine Prozession mit dem Heiligenbild. Am Abend kamen die Gläubigen in einem Gebäude hinter der Kirche zu einem gemeinsamen Essen zusammen. Auf der Straße wurde unterdessen weiter gefeiert und Feuerwerk abgebrannt. Eine Rakete drang in das Gebäude ein und entzündete die eingelagerte Pyrotechnik.

Gebäude stürzte durch Explosion ein

„Es kam zu einer Explosion und das Gebäude stürzte ein“, sagte Carrasco im Radiosender Vértice. Neun Menschen waren sofort tot, weitere erlagen im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

In Mexiko wird traditionell viel geböllert. Auf Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, katholischen Prozessionen oder Dorffesten wird das ganze Jahr über Feuerwerk abgebrannt. „Die Feste zu Ehren der Heiligen werden in Mexiko seit Jahrhunderten gefeiert. Es ist sehr schwer zu verhindern, dass dabei Feuerwerk abgebrannt wird“, sagte Kabinettschef Carrasco.

Keine besonderen Vorschriften für Lagerung von Pyrotechnik

Trotzdem will die Regierung nun über die Gefahren von Feuerwerk aufklären. Der Zivilschutz werde Normen ausarbeiten, kündigte Koordinator Luis Felipe Puente an. „Die Bevölkerung muss sich ihrer Verantwortung im Umgang mit diesem Thema bewusst werden.“

Das Verteidigungsministerium erteilt die Genehmigung für die Herstellung und den Vertrieb von Feuerwerk. Allerdings gibt es keine besonderen Vorschriften für die Lagerung von Pyrotechnik. Zudem werden auch viele Raketen und Böller in illegalen Werkstätten hergestellt.

Bereits im Dezember kam es in Tultepec, Mexiko, zu einem verheerenden Unfall mit Pyrotechnik.
Bereits im Dezember kam es in Tultepec, Mexiko, zu einem verheerenden Unfall mit Pyrotechnik. © picture alliance / AP Photo | dpa Picture-Alliance / psison|File|Filed|12/24/2016 12:

Immer wieder kommt es in Mexiko zu schweren Unglücken mit Pyrotechnik. Erst im Dezember starben 39 Menschen bei einer Reihe von Explosionen auf einem Markt für Pyrotechnik. In den sozialen Netzwerken gepostete Videos dokumentieren damals das Ausmaß der Explosion. (dpa)

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