Ottawa. Heftiger Regen führt zu gefährlichen Überschwemmungen in Kanada. Ein Mann starb in den Fluten. Noch ist die Gefahr wohl nicht vorüber.

Heftige Regenfälle haben in Kanada schwere Überschwemmungen verursacht und zu dramatischen Notfällen geführt. Medienberichten zufolge gab es mindestens einen Toten und mehrere Vermisste. Besonders betroffen waren mehrere Provinzen im Osten, aber auch Regionen an der Westküste. Behörden sprachen von den schlimmsten Niederschlägen seit mehr als 50 Jahren. Auch werden in den kommenden Tagen weitere Regenfälle erwartet.

In Quebec im Osten soll ein Mann in den Fluten ums Leben gekommen sein, nachdem er und sein zweijähriges Kind sich zunächst auf das Dach ihres Autos hatten retten können, dann aber von den Fluten mitgerissen worden, wie der kanadische Sender CBC berichtete. Nach dem zwei Jahre alten Mädchen wurde noch gesucht. Auch die Ehefrau des Mannes sei mit im Wagen gewesen, habe sich aber in Sicherheit bringen können.

Gefährliche Regen-Flut in Teilen Kanadas

Mehrere Provinzen im Osten sowie an der Westküste Kanadas stehen nach heftigen Regenfällen unter Wasser.
Mehrere Provinzen im Osten sowie an der Westküste Kanadas stehen nach heftigen Regenfällen unter Wasser. © dpa | Paul Chiasson
Ein Mann rettet sich aus den Fluten auf ein Boot, das Sandsäcke transportiert. Ein Mann starb bereits in den Fluten.
Ein Mann rettet sich aus den Fluten auf ein Boot, das Sandsäcke transportiert. Ein Mann starb bereits in den Fluten. © REUTERS | CHRIS WATTIE
Die Unwetter gelten als die schlimmsten Niederschläge seit mehr als 50 Jahren.
Die Unwetter gelten als die schlimmsten Niederschläge seit mehr als 50 Jahren. © REUTERS | CHRISTINNE MUSCHI
Viele Häuser wurden evakuiert. In der Provinz Quebec wurden 1500 Menschen in Sicherheit gebracht.
Viele Häuser wurden evakuiert. In der Provinz Quebec wurden 1500 Menschen in Sicherheit gebracht. © REUTERS | CHRISTINNE MUSCHI
In Gatineau in Quebec versuchen Einwohner, ihre Häuser mit Sandsäcken vor den Fluten zu schützen.
In Gatineau in Quebec versuchen Einwohner, ihre Häuser mit Sandsäcken vor den Fluten zu schützen. © REUTERS | CHRIS WATTIE
Die Sandsäcke sollen die Wassermassen bestmöglich von den Häusern fernhalten.
Die Sandsäcke sollen die Wassermassen bestmöglich von den Häusern fernhalten. © REUTERS | CHRISTINNE MUSCHI
Ein Anwohner von Deux-Montagne im Südwesten von Quebec bringt sein Hab und Gut in Sicherheit.
Ein Anwohner von Deux-Montagne im Südwesten von Quebec bringt sein Hab und Gut in Sicherheit. © dpa | Ryan Remiorz
Anwohner werden kreativ, um trockenen Fußes zum Ziel zu kommen – etwa als Passagier in einer Baggerschaufel.
Anwohner werden kreativ, um trockenen Fußes zum Ziel zu kommen – etwa als Passagier in einer Baggerschaufel. © dpa | Graham Hughes
Auch das Militär ist im Einsatz, um zu helfen. Die Regierung schickte 1650 Soldaten in die Krisengebiete.
Auch das Militär ist im Einsatz, um zu helfen. Die Regierung schickte 1650 Soldaten in die Krisengebiete. © REUTERS | CHRIS WATTIE
Freiwillige Helfer bringen weitere Sandsäcke in die überfluteten Gebiete.
Freiwillige Helfer bringen weitere Sandsäcke in die überfluteten Gebiete. © REUTERS | CHRIS WATTIE
Ein Mann will das beste aus der Situation machen: Mit seiner Gitarre fährt er in einem Boot umher, um Spenden für die Flutopfer zu sammeln.
Ein Mann will das beste aus der Situation machen: Mit seiner Gitarre fährt er in einem Boot umher, um Spenden für die Flutopfer zu sammeln. © REUTERS | CHRISTINNE MUSCHI
Die Opfer der Flut sind erschöpft und niedergeschlagen.
Die Opfer der Flut sind erschöpft und niedergeschlagen. © REUTERS | CHRISTINNE MUSCHI
Trauer und Humor liegen dicht beieinander: An einem „abgesoffenen“ Auto hat jemand hinter der Windschutzscheibe ein Schild mit der Aufschrift „R.I.P“ (dt.: Ruhe in Frieden) angebracht und ein Trauergesteck auf der Motorhaube niedergelegt.
Trauer und Humor liegen dicht beieinander: An einem „abgesoffenen“ Auto hat jemand hinter der Windschutzscheibe ein Schild mit der Aufschrift „R.I.P“ (dt.: Ruhe in Frieden) angebracht und ein Trauergesteck auf der Motorhaube niedergelegt. © REUTERS | CHRIS WATTIE
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Haus von Schlammlawine verschüttet

Auch in der Provinz British Columbia im Westen wurden zwei Menschen vermisst. Dort sei der Chef einer örtlichen Feuerwehr von den Fluten eines über die Ufer getretenen Flusses mitgerissen worden, zitierte der US-Sender CNN einen Sprecher von Kanadas berittener Polizei. Zudem laufe die Suche nach einem älteren Mann, dessen Haus von einer Schlammlawine verschüttet worden sei.

Gut 1500 Einwohner der Provinz Quebec wurden CNN zufolge bereits in Sicherheit gebracht, weitere 2800 hätten ihre Häuser freiwillig verlassen. Die kanadische Regierung schickte bisher etwa 1650 Soldaten in die Krisengebiete, wie sie auf ihrer Internetseite mitteilte. (dpa)