Bonn. Bei einem Wettkampf unter Bodybuildern kommt es zum Streit und es fällt ein Schuss. Auslöser war offenbar eine absurde Kleinigkeit.

Nach einem blutigen Streit um angeblich falsch aufgetragene Bräunungsfarbe bei einer Bodybuilder-Meisterschaft hat in Bonn der Prozess gegen einen 35-Jährigen begonnen. Der Hausmeister aus Wuppertal ist vor dem Landgericht wegen versuchten Totschlags angeklagt, weil er dem Mitarbeiter eines Bräunungsstudios im November 2016 mit einer Pistole in den Bauch geschossen haben soll.

Auslöser war laut Staatsanwaltschaft, dass der Mann mit der Arbeit des 44-Jährigen auf einer Meisterschaft in Rheinbach unzufrieden war. Bei dem Schützling des 35-Jährigen, seinem Neffen, habe der Bronzeton, der die Muskulatur hervorhebt, nicht gehaftet und sei während der Präsentation verlaufen.

Angeklagter fühlte sich von Eincremer bedroht

Die beiden Männer seien wiederholt aneinandergeraten. Nach der Siegerehrung habe der Angeklagte dann dem Bräunungsstudio-Mitarbeiter vor der Halle aufgelauert und auf ihn geschossen. Das Opfer überlebte mit schwersten Verletzungen.

Zum Prozessauftakt am Montag erklärte der Angeklagte, er habe sich von dem „hochaggressiven“ Eincremer bedroht gefühlt, der mit einem Gegenstand in der Hand auf ihn zugekommen sei.

Da habe er seine Waffe gezogen und durchgeladen. „Dabei löste sich der Schuss“, sagte er. Absicht sei es nicht gewesen. Dass er den 44-Jährigen getroffen habe, habe er erst später aus dem Fernsehen erfahren. Das Opfer widersprach dieser Darstellung. Er habe den Angeklagten nicht bedroht, sagte der 44-Jährige vor Gericht. (dpa)