Berlin/Venedig. Venedig geht rigoros gegen Touristen vor, die sich daneben benehmen. Ein Wildpinkler musste sein ekliges Tun jetzt teuer bezahlen.

Die öffentliche Toilette war nur 50 Meter entfernt, trotzdem suchte sich der Mann eine paar Büsche, um dort zu urinieren. Dumm nur: Einem Polizisten auf der belebten Piazzale Venezia nahe dem Bahnhof Venedigs fiel der Wildpinkler auf, er verpasste ihm ein Knöllchen: Happige 3300 Euro muss der 40-jährige Italiener nun berappen, wie die Zeitung „Corriere della Sera“ am Mittwoch berichtete.

Dies sei das erste Bußgeld dieser Höhe, das die Polizei von Venedig gegen einen Besucher ausstellt, der sich schlecht benimmt, heißt es in dem Bericht. Die Stadt, die jährlich von bis zu 20 Millionen Touristen besucht wird, hat sich vorgenommen, gegen rücksichtslose Touristen vorzugehen. So kommt es immer wieder vor, dass Touristen im Sommer in den Kanälen baden (was dort streng verboten ist), halbnackt durch die engen Gassen schlendern oder eben an Straßenecken urinieren.

Venedig denkt über Begrenzung der Touristenzahlen nach

Inzwischen denkt die Stadtverwaltung darüber nach, die Touristenströme in die Lagunenstadt zu begrenzen. Um der Massen Herr zu werden, will man in Kürze Personenzähler testen. Unter anderem sollen die Systeme an den drei Brücken aufgebaut werden, die über den Rio Novo führen, wie Bürgermeister Luigi Brugnaro kürzlich berichtete. Wann genau die Personenzähler eingerichtet werden sollen und welche Auswirkungen diese Maßnahme für die Besucher der Stadt haben wird, ist noch unklar. (W.B./dpa)