Wiesbaden. Laut Gericht soll Tugce-Schläger Sanel M. am Donnerstag nach Serbien abgeschoben werden. Das letzte Wort hat aber das Zuwanderungsamt.

  • Im Jahr 2014 hatte Sanel M. Tugce Albayrak so geschlagen, dass diese auf den Kopf fiel und später starb
  • Der Täter soll nun nach Serbien abgeschoben werden und dort ins Gefängnis kommen
  • In Deutschland habe Sanel M. keine Chance auf Resozialisierung, so die Richter

Zweieinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod der Studentin Tugce Albayrak wird der verurteilte Täter voraussichtlich an diesem Donnerstag (20. April) nach Serbien abgeschoben. Den Termin bestätigte das Amtsgericht Wiesbaden auf Anfrage. Das letzte Wort habe aber das Zuwanderungs- und Integrationsamt, heißt es bei der Stadt, die sich nicht zur Terminfrage äußert.

Das Landgericht Darmstadt hatte Sanel M. im Juni 2015 wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Der 20-Jährige ist in Wiesbaden in Jugendhaft. Strafende wäre nach Angaben des Amtsgerichts im November.

Sanel M. wird für acht Jahre ausgewiesen

Der verurteilte Sanel M. im Juni 2015 im Gerichtssaal.
Der verurteilte Sanel M. im Juni 2015 im Gerichtssaal. © dpa | Boris Roessler

Sanel M. hatte die 22 Jahre alte Studentin im November 2014 auf dem Parkplatz eines Fast-Food-Restaurants in Offenbach so geschlagen, dass sie auf den Kopf fiel. Sie starb wenige Tage später.

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hatte Mitte März in letzter Instanz entschieden, dass der 20-Jährige für acht Jahre nach Serbien ausgewiesen wird. Die Gefahr, dass Sanel M. weitere Straftaten begehe und seine Resozialisierung scheitere, sei angesichts seiner mangelnden Integration in der Bundesrepublik nicht hinnehmbar, argumentierten die Richter in zweiter Instanz und bestätigten damit die Entscheidung der Ausländerbehörde und erster Instanz. (dpa)