Berlin. Sie treten, schlagen und rennen ihren Opfern nach: Die Polizei fahndet mit erschreckenden Bildern nach S-Bahn-Schlägern in Berlin.

Nach der Attacke auf couragierte Zeugen hofft die Bundespolizei auf Hinweise zu einer Gruppe von Schlägern. Ein 35-Jähriger war von mehreren Jugendlichen angegriffen und schwer verletzt worden, nachdem die Gruppe in der Bahn ermahnt worden war. Das Video zeigt, wie die Angreifer später am Berliner S-Bahnhof Treptower Park auf Fahrgäste losgehen.

Der Fall ereignete sich bereits im vergangenen September, jetzt hat ein Richter die Bilder der Überwachungskamera freigegeben. Den schlimmsten Attacken sind da bereits vorüber, weil die sich zuvor in der S-Bahn abgespielt hatten. Die Schläger hatten Rache genommen, weil sie in der Bahn zurechtgewiesen worden waren.

Ein Opfer erlitt Nasenbeinbruch

Kurz nach Mitternacht hatten die Männer dort im Zug gespuckt und geraucht, ein älterer Mann fühlte sich auch bedroht. Deshalb schaltete sich ein Mann mit Zivilcourage ein. Die Jugendlichen – etwa 16 bis 18 Jahre alt – prügelten daraufhin laut Polizei gemeinsam auf den Mann ein, der andere Fahrgäste um Hilfe bat. Einem 35-Jährigen, der schlichten wollte, wurde daraufhin das Nasenbein gebrochen. Das ursprüngliche Trio hatte zwischenzeitlich möglicherweise noch Verstärkung bekommen.

Als die S-Bahn am Bahnhof Treptower Park in Neukölln ankam, stiegen die Angreifer aus, hier verliert sich ihre Spur. Nach einem erfolglosen Zeugenaufruf kurz nach der Tat setzt die Polizei jetzt ihre Hoffnungen in die Bilder der Überwachungskamera dort.

Ein Täter hat auffällige Zahnlücke

Darauf ist zu sehen, wie die Angreifer beide Männer nach Ankunft des Zuges im Bahnhof Treptower Park verfolgen. Eines der Opfer wurde mit einem Gürtel geschlagen und mit dem Fuß gegen den Kopf getreten.

Die Angreifer flüchteten anschließend in eine gegenüberstehende S-Bahn. Die Bundespolizei spricht davon, die Männer hätten ein arabischstämmiges Erscheinungsbild. Den Angaben zufolge hat einer von ihnen eine auffällige Zahnlücke wegen eines fehlenden Schneidezahns, andere trugen zur Tatzeit einen schwarzen Sportanzug mit Mütze beziehungsweise ein gepunktetes weißes Shirt. Ein weiterer Komplize war beige gekleidet. (law)

Hinweise nimmt die Bundespolizei rund um die Uhr unter der kostenfreien Nummer 0800/6 888 000 entgegen.