Bogotá. Im kolumbianischen Katastrophengebiet werden noch mehr als 300 Menschen vermisst, auch ein Deutscher. 306 Tote sind bis jetzt geborgen.

Nach der verheerenden Schlammlawine in der südkolumbianischen Stadt Mocoa wird auch eine Person mit deutscher Staatsangehörigkeit vermisst. Auch nach Bürgern aus Spanien, Großbritannien und Ecuador werde noch gesucht, teilte das kolumbianische Außenministerium am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Insgesamt wurden noch 314 Menschen vermisst. Bei dem Unglück am Wochenende waren nach Angaben des Rechtsmedizinischen Instituts 306 Menschen ums Leben gekommen, darunter 99 Kinder.

Verheerende Schlammlawine in Kolumbien

In Kolumbien sind Hunderte Menschen durch eine Schlammlawine getötet worden, viele werden vermisst. Viele Einwohner der Stadt Mocoa stehen noch immer Schock. Das Unglück traf sie völlig unvorbereitet.
In Kolumbien sind Hunderte Menschen durch eine Schlammlawine getötet worden, viele werden vermisst. Viele Einwohner der Stadt Mocoa stehen noch immer Schock. Das Unglück traf sie völlig unvorbereitet. © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
Heftiger Regen hatte ließ drei kleine Flüsse in der Anden-Stadt zu reißenden Strömen anwachsen. „Ein großer Teil der Bevölkerung ist von der Lawine quasi mitgerissen worden. Häuser in 17 Vierteln sind praktisch ausradiert worden“, sagte Bürgermeister José Antonio Castro.
Heftiger Regen hatte ließ drei kleine Flüsse in der Anden-Stadt zu reißenden Strömen anwachsen. „Ein großer Teil der Bevölkerung ist von der Lawine quasi mitgerissen worden. Häuser in 17 Vierteln sind praktisch ausradiert worden“, sagte Bürgermeister José Antonio Castro. © dpa | Fernando Vergara
Koumbiens Präsident Juan Manuel Santos verhängte den Ausnahmezustand. Luftbilder zeigten schwere Schäden. Mocoa liegt in der Nähe der Grenze zu Ecuador, rund 630 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá.
Koumbiens Präsident Juan Manuel Santos verhängte den Ausnahmezustand. Luftbilder zeigten schwere Schäden. Mocoa liegt in der Nähe der Grenze zu Ecuador, rund 630 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá. © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
Wegen vieler verschütteter Häuser ist mit steigenden Opferzahlen zu rechnen.
Wegen vieler verschütteter Häuser ist mit steigenden Opferzahlen zu rechnen. © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
In der Stadt, die 40 000 Einwohner hat, brach auch die Strom- und Wasserversorgung zusammen.
In der Stadt, die 40 000 Einwohner hat, brach auch die Strom- und Wasserversorgung zusammen. © dpa | Fernando Vergara
Nach der Katastrophe am Samstag laufen in Mocoa die Aufräumarbeiten. Durch eine Schlammlawine sind mindestens 254 Menschen ums Leben gekommen, darunter Dutzende Kinder.
Nach der Katastrophe am Samstag laufen in Mocoa die Aufräumarbeiten. Durch eine Schlammlawine sind mindestens 254 Menschen ums Leben gekommen, darunter Dutzende Kinder. © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
Furchtbare Aufgabe: Vor einem Friedhof warten viele Menschen, um ihre...
Furchtbare Aufgabe: Vor einem Friedhof warten viele Menschen, um ihre... © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
...getöteten Angehörigen zu identifizieren.
...getöteten Angehörigen zu identifizieren. © dpa | Fernando Vergara
In den Trümmern suchten die Einwohner von Mocoa nach persönlichen Gegenständen.
In den Trümmern suchten die Einwohner von Mocoa nach persönlichen Gegenständen. © dpa | Fernando Vergara
Viele haben alles verloren. Dieses Mädchen hat noch eine Puppe retten können.
Viele haben alles verloren. Dieses Mädchen hat noch eine Puppe retten können. © dpa | Fernando Vergara
Die Rettungskräfte suchten unterdessen weiter nach Vermissten.
Die Rettungskräfte suchten unterdessen weiter nach Vermissten. © dpa | Fernando Vergara
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat die Stadt besucht und zugesagt, dass Mocoa mit stabileren Häusern wieder aufgebaut wird.
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat die Stadt besucht und zugesagt, dass Mocoa mit stabileren Häusern wieder aufgebaut wird. © dpa | CESARCARRION
Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Opfern in Kolumbien ihr Mitgefühl aus. Die Kanzlerin sei bestürzt von den Bildern und dem unermesslichen Leid der Menschen vor Ort, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Opfern in Kolumbien ihr Mitgefühl aus. Die Kanzlerin sei bestürzt von den Bildern und dem unermesslichen Leid der Menschen vor Ort, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter. © REUTERS | JAIME SALDARRIAGA
Über Berghänge waren Wasser- und Schlammmassen in die Stadt hineingeschossen, 17 der 40 Wohnviertel wurden beschädigt.
Über Berghänge waren Wasser- und Schlammmassen in die Stadt hineingeschossen, 17 der 40 Wohnviertel wurden beschädigt. © dpa | Mintransporte
Eine Luftaufnahme lässt die Ausmaße des Katastrophengebiets erahnen.
Eine Luftaufnahme lässt die Ausmaße des Katastrophengebiets erahnen. © REUTERS | HANDOUT
Die 40.000-Einwohner-Stadt liegt am Fuß der Anden im Südwesten Kolumbiens.
Die 40.000-Einwohner-Stadt liegt am Fuß der Anden im Südwesten Kolumbiens. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
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Nach heftigem Regen war am vergangenen Samstag eine Schlamm- und Gerölllawine über Mocoa nahe der Grenze zu Ecuador hinweggerollt. Wegen der ungünstigen geografischen Lage in einer von mehreren Flüssen durchzogenen Region und starker Abholzung hatten Behörden und Experten seit Jahren vor einer dramatischen Überflutung gewarnt.

Wiederaufbau könnte drei Jahre dauern

Die Regierung rief den Notstand aus. Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas wurde mit dem Wiederaufbau der Stadt beauftragt. Er rechne damit, dass die Arbeiten bis zu drei Jahre dauern, sagte der Minister. (dpa)