Dortmund. Ein Haus wurde bei einer Explosion komplett zerstört. In den Trümmern fanden Rettungskräfte nun die Leiche einer zunächst Vermissten.

Nun ist es traurige Gewissheit: Die nach der Explosion eines Hauses in Dortmund vermisste 36-jährige Frau ist am Samstagmorgen tot geborgen worden. Rettungskräfte hatten fast die ganze Nacht hindurch fieberhaft nach ihr gesucht – nachdem zuvor ein Handy der Frau geortet werden konnte.

Die Suche musste allerdings am Freitag und in der Nacht mehrfach unterbrochen werden, unter anderem weil das Mehrfamilienhaus einzustürzen droht.

Die Explosion soll von einem der Mieter vorsätzlich herbeigeführt worden sein. Der 48 Jahre alte Mann war wegen des Verdachts des versuchten Mordes vorläufig festgenommen worden. Nun werde der Vorwurf auf Mord erweitert, sagte die Staatsanwältin. Der Verdächtige war bei der Explosion selbst schwer verletzt worden und konnte vorerst noch nicht vernommen werden, wie die Staatsanwältin sagte. Sie prüfe einen Antrag auf Haftbefehl.

Ursache für die Explosion unklar

Das Mehrfamilienhaus in Dortmund war am frühen Freitagmorgen durch eine Explosion zerstört worden. Die Ursache für die Explosion ist noch nicht geklärt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot ausgerückt. Trümmerteile lagen weit verteilt. Feuerwehrsprecher André Lüddecke sagte: „Wir müssen uns durch einen großen Schuttberg vorarbeiten.“

Anwohner berichteten, dass im Haus ein Mann lebe, der psychisch auffällig sei. Es habe häufiger Streit und Polizeieinsätze gegeben. Der Mann hätte bereits die Kündigung erhalten und hätte nächste Woche ausziehen müssen.

Von oben wird das ganze Ausmaß der Zerstörung nach der Explosion deutlich.
Von oben wird das ganze Ausmaß der Zerstörung nach der Explosion deutlich. © dpa | Bernd Thissen

Wie die Polizei vor Ort bestätigte, hatte es in der Nacht zuvor einen Polizeieinsatz in dem betroffenen Mehrfamilienhaus gegeben. Nachbarn berichten, dass ein Mieter randaliert habe. Es müsse nun geprüft werden, so die Polizei, ob dieser Einsatz mit der Explosion in Zusammenhang steht.

Zwei Verletzte konnten gerettet werden

Von den zwei Verletzten, die gerettet wurden, habe eine Person starke Verbrennungen davongetragen: 30 bis 50 Prozent der Körperoberfläche seien verbrannt. Sie wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Die andere Person sei nur leicht verletzt. Insgesamt seien 18 Personen von den Seelsorgern vor Ort betreut worden.

Durch die Explosion ist die Statik einiger Nachbarhäuser ebenfalls labil, sodass diese erst abgesichert werden müssen. Die rund 20 betroffenen Bewohner werden zunächst in Hotels untergebracht. (red)

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