Chicago. Eine US-Fluglinie hat zwei Mädchen am Flughafen Denver wegen ihrer Kleidung stehen lassen. Doch die Airline hat dafür gute Gründe.

  • Eine Fluglinie hat zwei Mädchen nicht an Bord gelassen, weil sie Leggings trugen
  • Mit einem generellen Verbot dieser Kleidung hat das aber nichts zu tun
  • Die Teenager waren im Besitz besonderer Tickets, für die eine Kleiderordnung gilt

Weil sie zwei Teenagern den Zutritt zu einem Flugzeug verwehrte, muss die Airline United aus den USA Kritik über sich ergehen lassen. Die Fluglinie hatte die Mädchen am Sonntag nicht an Bord gelassen, weil sie Leggings trugen. Ein weiteres Mädchen hatte demnach ein Kleid über ihre Leggings gezogen, um an Bord gehen zu dürfen.

Die Twitter-Nutzerin Shannon Watts, die zu dem Zeitpunkt ebenfalls am Flughafen war, hatte auf den Vorfall aufmerksam gemacht und das Vorgehen der Airline als sexistisch denunziert. „Seit wann kontrolliert @united die Kleidung von Frauen?“, fragte Watts, die schon als Aktivistin gegen Waffengewalt in dem Netzwerk bekannt ist, wo sie knapp 34.000 Anhänger hat.

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Fluglinie United rechtfertigt Leggings-Verbot

United Airlines reagierte jedoch schnell mit einer Begründung für die Rückweisung der Teenager. So seien die Mädchen im Besitz von besonderen Tickets gewesen, die für Angehörige von Airline-Mitarbeiter reserviert seien. Wer solch ein Ticket besitzt, unterliegt offensichtlich denselben Regeln wie die Mitarbeiter – und dazu gehört eben auch ein Dresscode. In diesem seien Leggings nicht vorgesehen.

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Die Fluglinie stellte klar, dass es kein generelles Verbot von Leggings an Bord gebe. In direkter Ansprache an die Fluggäste hieß es auf Twitter: „eure Leggings sind willkommen“. Doch trotz dieser Einladung hört die Kritik an United nicht auf. Mehrere Nutzer beziehen sich in ihrer Kritik vor allem darauf, dass die abgewiesenen Fluggäste schließlich Kinder gewesen seien. Für diese dürften nicht dieselben Regeln gelten, wie zum Beispiel für erwachsene Mitarbeiter der Fluglinie.

In die Diskussion haben sich seit dem Wochenende zahlreiche Prominente eingeschaltet. So auch „Raumschiff Enterprise“-Darsteller William Shatner („Captain Kirk“). Er fragte zunächst retorisch, ob die Teenager wohl auch in 1950 Dollar teuren Lederleggings eines Luxuskaufhauses abgewiesen worden wären. Dann postete Shatner noch ein Bild von sich selbst in Leggings in einem fliegenden Gefährt. Der Schauspieler ist mit roter Hose an Bord der Enterprise zu sehen.

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Auch deutsche Fluglinien verlangen gewissen Stil

Die deutsche Fluglinie Lufthansa positioniert sich in dem Fall ähnlich wie United. Auch hier gebe es bestimmte Richtlinien für Fluggäste mit Mitarbeitertickets. „Sie sollten zurückhaltend und etwas dezenter gekleidet sein“, umschrieb ein Unternehmenssprecher am Montag die Erwartungshaltung. Ein ausgesprochener Freizeitlook solle vermieden werden. Auch wenn diesen Passagieren die Verbindung zur Airline nicht anzusehen sei, sollten sie dennoch vorbildlich sein - auch beim Erscheinungsbild. Das sei bei den Fluggesellschaften weltweit Standard, sagte der Sprecher. (dpa/ac)