Berlin. Kopf an Kopf: Der Selfie-Hype bei Jugendlichen ist die perfekte Einladung für Kopfläuse. Die Parasiten mögen den direkten Haarkontakt.

  • Kopfläuse verbreiten sich vor allem bei Kindern
  • Doch auch immer mehr Teenager sind betroffen
  • Für die rasante Verbreitung gibt es auch einen Grund: Selfies

Kopfläuse sind eine nervige Plage. Sie sorgen nicht nur für Juckreiz, sie kosten auch einige Nerven. Sie wieder loszuwerden, ist ziemlich aufwendig.

Während der Lausbefall allerdings früher vor allem ein Problem der Acht- bis Elfjährigen war, sind heutzutage auch immer häufiger Teenager betroffen – vor allem Mädchen. Der Grund dafür: Selfies.

„Die Mädels stecken beim Selfie-Machen gerne die Köpfe zusammen“, sagt Professor Hermann Feldmeier vom Institut für Mikrobiologie und Hygiene an der Berliner Charité der „Apotheken Umschau“. Quasi eine direkte Einladung für die Parasiten, sich auch auf dem Nachbarkopf anzusiedeln. Denn die Krabbeltiere übertragen sich fast immer durch direkten Haarkontakt.

Übertragung über Textilien unwahrscheinlich

Kopfläuse sind nicht mehr nur ein Problem für Kinder, auch bei Teenagern kommen sie immer häufiger vor.
Kopfläuse sind nicht mehr nur ein Problem für Kinder, auch bei Teenagern kommen sie immer häufiger vor. © imago/blickwinkel | imago stock&people

„Eine Übertragung durch Textilien und Gegenstände ist zwar theoretisch denkbar, spielt aber praktisch keine Rolle“, erläutert Feldmeier dem Gesundheitsmagazin. Das liegt vor allem daran, dass eine Laus „bereits nach vier Stunden ohne Blut“ so stark ausgetrocknet ist, dass sie nicht mehr saugen kann. Deshalb seien auch Desinfektions- und Hygienemaßnahmen vieler Eltern in Hinsicht auf die Läusebekämpfung überflüssig, wie der Experte sagt.

Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass die Eier der Läuse, die sogenannten Nissen, länger überleben – allerdings ebenfalls nur am Menschen. Am Boden oder auf Möbeln trocknen sie innerhalb weniger Stunden aus und sterben. (jei)