Mutmaßlicher Kindermörder von Herne stellt sich der Polizei
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Herne. Die Polizei hat Marcel H. festgenommen, den mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Jungen aus Herne. Sie fand zudem eine weitere Leiche.
Nach der Festnahme des mutmaßlichen Mörders des neunjährigen Jungen im nordrhein-westfälischen Herne ist seine Familie erleichtert. „Sie sind froh, dass er gefasst worden ist“, sagte der Anwalt Familie des Jungen, Reinhard Peters, in der Nacht zu Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Festnahme helfe den Angehörigen, mit der Sache fertig zu werden.
Der mutmaßliche Mörder, Marcel H., hatte sich am Donnerstagabend in Herne der Polizei gestellt und die Ermittler zu einem Feuer in einem Haus in der Nähe gewiesen. In der brennenden Wohnung fanden die Fahnder die Leiche eines Mannes. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen.
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Polizei will Freitagnachmittag informieren
Zunächst war von zwei Toten die Rede gewesen. Der Verdacht, es könnte noch ein weiteres Opfer geben, bestätigte sich zunächst nicht. In der Nacht hätten Ermittler keine weitere Leiche gefunden, sagte ein Polizeisprecher in Dortmund am frühen Freitagmorgen.
Die Identität des Toten in der brennenden Wohnung ist bislang nicht geklärt. Ebenso unbekannt ist, in welcher Beziehung er zum mutmaßlichen Täter stand. Experten der Spurensicherung setzten am Freitag ihre Untersuchungen in der Wohnung fort. Am Nachmittag will die Polizei auf einer Pressekonferenz die bisherigen Erkenntnisse der Ermittler vorstellen.
„Ich bin der Gesuchte. Bitte rufen Sie die Polizei“
Marcel H. verbrachte die Nacht zu Freitag in einer Polizeizelle. Nachdem er sich gestellt hatte, sei er vernommen worden, teilte die Polizei mit. „Er hat sich in der Nacht bei der Polizei zur Sache eingelassen“, sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Paul Jansen am Freitag. Marcel H. werde noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Haftbefehl beim Amtsgericht Bochum solle im Laufe des Tages ergehen, sagte Jansen.
Ein Polizeisprecher erklärte zum Hergang der Festnahme, ein Mann habe am Abend einen Imbiss in Herne betreten. „In dem Imbiss hat die Person gesagt: „Ich bin der Gesuchte. Bitte rufen Sie die Polizei“.
Anwohner des brennenden Hauses reagierten entsetzt auf die Vorgänge am Donnerstagabend. Sie verspüre zwar Erleichterung, sagte eine 34 Jahre alte Frau. Aber: „Mich macht es traurig, dass er es überhaupt geschafft hat, drei Tage nicht gefunden zu werden.“
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Mehr als 1400 Hinweise, aber viele Fehlalarme
Die Polizei hatte bei der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Jungen zuvor mehr als 1400 Hinweise erhalten. Am Donnerstag hatten Polizisten Handzettel und Fahndungsplakate in der 160.000-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet verteilt.
Immer wieder gab es aber auch Fehlalarme. Mit Großaufgeboten rückten die Einsatzkräfte etwa in Herne, Mönchengladbach und in Wilnsdorf bei Siegen aus, nachdem Zeugen den mutmaßlichen Kindermörder dort gesehen haben wollten. Bestätigt hatte sich der Verdacht in keinem der Fälle.
Neunjähriger wurde am Montag erstochen
Der Neunjährige war am Montagabend in Herne erstochen im Keller des Nachbarn Marcel H. gefunden worden. Nach Angaben der Polizei verbreitete der 19-Jährige Fotos im Internet, die ihn blutverschmiert neben dem toten Kind zeigen. H. soll den Jungen unter einem Vorwand in sein Haus direkt nebenan gelockt haben.
Die Ermittler werteten neben Bildmaterial und Texten aus dem Internet eine digitale Audiobotschaft mit Schilderungen zu der Tat aus. „Wir nehmen an, dass sie vom Täter stammt“, sagte ein Polizeisprecher. Dieser beschreibe in der Aufnahme seine Eindrücke nach dem Mord. Auffallend sei die Gefühlskälte. Die Polizei machte keine Angaben, wie sie auf die Audiobotschaft stieß. (dpa/ac)