Rom/Berlin. Erneut wurden Skifahrer in den Alpen von einer Lawine getötet, darunter ein Deutscher. Die Behörden warnen: Das Risiko bleibt hoch.

Nach den jüngsten Unglücken mit mehreren Toten bleibt die Lawinengefahr in den Alpen groß. Überall im bayerischen Alpenraum herrsche die zweite der insgesamt fünf Warnstufen, teilte der Lawinenwarndienst Bayern am Freitag in München mit. In den Hochlagen der Allgäuer Alpen wird das Risiko sogar weiter als erheblich eingestuft.

Am Donnerstag hatte eine Lawine in den italienischen Alpen eine Gruppe von Skifahrern getroffen und mindestens drei Menschen getötet, darunter auch einen Deutschen. „Wir müssen davon ausgehen, dass unter den Opfern des Lawinenunglücks auch ein Deutscher ist“, teilte ein Außenamtssprecher am Donnerstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.

Ein Deutscher in kritischem Zustand

Daneben gab es der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge auch ein italienisches und ein belgisches Todesopfer. Ein Schneebrett war nahe dem beliebten Wintersportort Courmayeur im Aostatal südlich des Montblancs abgegangen. Fünf Menschen wurden verletzt, wie ein Sprecher der Bergrettung sagte. Ein Mensch befindet sich noch in kritischem Zustand. Laut Ansa soll es sich ebenfalls um einen deutschen Staatsangehörigen handeln.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, das Generalkonsulat in Mailand bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung und stehe in engem Kontakt mit den Behörden vor Ort.

„Die Piste glich einem Kampfplatz“

18 Skifahrer waren wohl abseits der Piste unterwegs, als sich das Schneebrett löste. Darunter sollen viele Ausländer sein. „Es glich einem Kampfplatz, Menschen, die brüllten, die schrien, alle in unterschiedlichen Sprachen“, sagte der Retter Daniele Ollier. Laut Medien waren die Sportler bei Neuschnee wohl abseits der Piste in Plan de la Gabba unterwegs. Vermutlich konnten sich einige mit Lawinenairbags retten. An dem Tag galt Lawinenwarnstufe 3 von 5.

Eine zweite Lawine ging laut Bergrettung unweit davon entfernt zwischen den Orten La Thuile und Morgex ab. Zwei Alpinisten, die angeblich getroffen wurden, wurden später unversehrt gefunden.

Tote auch in Frankreich

In den vergangenen Wochen waren mehrere Bergsportler in der beliebten Wintersportregion an der französischen Grenze umgekommen. Mitte Februar starben drei Skibergsteiger auf einer Exkursion zum Mont Chaberton im Aostatal unter Schnee- und Eismassen. Davor kamen vier Eiskletterer um, weil ein gefrorener Wasserfall abgebrochen war. (dpa)