Chesapeake City. Mit einem roten Telefon hatte Adolf Hitler in den letzten Kriegsjahren seine Schergen befehligt. Nun ist der Apparat versteigert worden.

Im US-Bundesstaat Maryland ist am Sonntag ein Telefon aus dem Besitz von Adolf Hitler für 243.000 US-Dollar (etwa 229.000 Euro) versteigert worden, wie die Nachrichtenagentur AFP meldet. Zum Käufer wollte das Auktionshaus Alexander Historical Auctions keine Angaben machen.

Das Auktionshaus gibt an, der Brigadier und Meldeoffizier Ralph Rayner habe das Telefon am 5. Mai 1945 in den Privaträumen Hitlers erhalten. Rayner habe es zunächst mit nach England genommen. Dessen Sohn hat das Telefon nun versteigern lassen. Das Startgebot lag dem Katalog zufolge bei 100.000 US-Dollar (94.200 Euro).

Befehle zur Ermordung von Millionen von Menschen

Das Reisetelefon mit eingraviertem Reichsadler und Namen des deutschen Diktators.
Das Reisetelefon mit eingraviertem Reichsadler und Namen des deutschen Diktators. © dpa | Patrick Semansky

Das in Berlin hergestellte Siemens-Telefon ist ausweislich von Fotos unter anderem mit Hitlers Namen graviert. Der ursprünglich schwarze Bakelit-Apparat wurde rot gefärbt. Er ist den Angaben des Katalogs zufolge feuerbeschädigt, aber mindestens optisch völlig intakt. Forschungsergebnisse und Fotografien belegten die Echtheit, hieß es.

Dem Katalog zufolge ist der speziell verkabelte Apparat kein einfaches Bürotelefon, sondern wurde von Hitler in den letzten beiden Kriegsjahren permanent benutzt, sowohl in der sogenannten Wolfsschanze als auch auf Reisen und in Zügen. Das Auktionshaus bezeichnete das Telefon als „vielleicht zerstörerischste ,Waffe’ aller Zeiten“, weil Hitler darüber Befehle zur Ermordung von Millionen Menschen gab. (küp/dpa)