San Pedro de Macoris. In der Dominikanischen Republik ist ein Radiomoderator, der gerade auf Sendung war, erschossen worden. Die Hintergründe sind unklar.

Er spricht einfach weiter, scheint den ersten Schuss im Hintergrund nicht zu hören, und auch den zweiten nicht. Dann stürmt eine Kollegin ins Studio des Radio-Moderators Luis Manuel Medina und ruft „Schüsse, Schüsse“ – abrupt bricht das Video ab.

Während einer Live-Sendung sind in der Dominikanischen Republik zwei Radio-Journalisten erschossen worden. Der Täter stürmte in das Studio des Senders FM 103 in San Pedro de Macorís im Osten des Landes und eröffnete das Feuer, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Der Nachrichtensprecher Luis Manuel Medina und der Produzent der Sendung „Milenio Caliente“ (Heißes Jahrtausend), Leónidas Martínez, seien von mehreren Kugeln getroffen worden. Eine Sekretärin wurde bei dem Angriff am Dienstag verletzt. Auf YouTube kursiert ein Clip, der diese Szenen zeigen soll.

Flüchtiger Verdächtiger ist identifiziert

Darauf ist zu sehen, wie Medina beim Verlesen der Nachrichten innehält, als von draußen Schüsse ertönen und eine Frauenstimme „Schüsse! Schüsse! Schüsse!“ ruft. Kurz darauf wurde er getötet.

Die Ermittler hätten einen Tatverdächtigen identifiziert, sagte Polizeichef Nelson Peguero Paredes am Mittwoch. Der 59-Jährige sei auf der Flucht. Das Tatmotiv war zunächst unklar. Die Polizei durchsuchte mehrere Gebäude und fahndete nach dem Täter.

Bischof appelliert an Behörden

Der Erzbischof von Santo Domingo beklagte den Tod der Journalisten. Er habe die Männer gekannt, sagte Francisco Ozoria. Sie seien gute Menschen und hervorragende Journalisten gewesen. Bei einer Messe für die Luftwaffe des Karibikstaats rief er die Sicherheitsbehörden dazu auf, die Kriminalität im Land zu stoppen.

Die Interamerikanische Pressegesellschaft (SIP) verurteilte den Angriff. „Die Behörden müssen die Morde aufklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen“, sagte der Leiter der Kommission für Pressefreiheit, Roberto Rock. (les/dpa)