Gelnhausen. Ein Hallenbad-Disput entzweit Gelnhausen: Durfte ein Bademeister die Polizei rufen, weil ein Besucher auf der falschen Bahn schwamm?

Kraulschwimmer sind bekanntlich die Verkehrsrowdies der Hallenbäder: Sie rasen, machen Wellen und spritzen den anderen Wasser in die Augen. Im hessischen Gelnhausen hat man deshalb schon vor vier Jahren eine strikte Ordnung eingeführt: Je eine Bahn für Vereinsschwimmer, eine für Brustschwimmer und eine für Kraulschwimmer.

Bisher haben sich die Gelnhauser Kraulschwimmer auch an diese Regeln gehalten, doch nun kam es zum Eklat. Am späten Donnerstagabend vergangener Woche war ein Badegast auf der Brustschwimmerbahn unterwegs – im Kraulstil. Die Ermahnungen des Bademeisters ignorierte er, der Hausherr sah sich daraufhin zu einem Rausschmiss genötigt, wie zuerst die „Gelnhausener Neue Zeitung“ (NGZ) berichtete.

Gelnhausen diskutiert die Schuldfrage

Doch selbst davon ließ sich der Schwimmer nicht beeindrucken, es kam zu einem „lautstarken Disput“, wie die NGZ schreibt. Erst als der Bademeister seine Drohung wahr machte, die Polizei rief und eine Streife anrückte, war der Mann bereit, das Hallenbad zu verlassen. Auf Facebook diskutiert seither halb Gelnhausen die Schuldfrage.

„Das Kraulverbot ist in meinen Augen lächerlich!“, schreibt eine Nutzerin. Was, wenn nun die Kraulbahn mit Schulen oder Vereinen belegt sei? „Da kann ich wirklich jeden Badegast verstehen, der sich dagegen zur Wehr setzt.“

„Regeln werden erstellt, damit sie eingehalten werden. Punkt“

Einen ähnlichen Ton schlägt dieser Nutzer an: „Kraulverbot... der Hammer! Dachte das wäre ein Witz! Darf ich jetzt auch nicht mehr rein pinkeln?“ Ein anderer will gar Köpfe rollen sehen: „Liebe verantwortlichen Politiker, entfernt endlich diesen geistig dementen Geschäftsführer, er macht das Schwimmbad kaputt.“

Doch der Bademeister und sein Chef bekommen auch Rückhalt. „Regeln werden erstellt, damit sie eingehalten werden. Punkt“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer meint: „Nicht der Bademeister ist der Buhmann, sondern ein rücksichtsloser Badegast, der sich nicht an die Baderegeln gehalten hat.“

Selbstverständlich auf einer extra Bahn

Ein bisschen albern, aber zumindest im Ton salomonisch liest sich dieser Kommentar: „Oder einfach am Sack kraulen... selbstverständlich auf einer extra ausgewiesenen Sackkraulbahn.“ (küp)