Berlin. „Charlie Hebdo“ solidarisiert sich mit dem „Spiegel“ und provoziert mit dem Cover. Auf dem Satiremagazin köpft Kanzlerin Merkel Schulz.

  • Auf dem Cover von „Charlie Hebdo“ köpft Merkel SPD-Kanzlerkandidat Schulz
  • Es ist eine Anlehnung an das „Spiegel“-Cover

Das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ will sich mit einem provokanten Cover solidarisch mit dem „Spiegel“ zeigen. Auf dem Titel der am Donnerstag erscheinenden deutschen Ausgabe ist Bundeskanzlerin Angela Merkel als Karikatur zu sehen, ein blutiges Messer in der einen Hand, den abgetrennten Kopf des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz in der anderen.

Das Motiv greift nach Angaben der Redaktion das umstrittene Titelbild des aktuellen „Spiegel“ auf. Das Cover des Magazins zeigt US-Präsident Donald Trump in ähnlicher Pose, den Kopf der Freiheitsstatue hochhaltend.

Sich an den „Spiegel“-Titel anzulehnen, sei eine Geste des Respekts gegenüber den Kollegen in Hamburg, sagte die Chefredakteurin der deutschen „Charlie Hebdo“-Ausgabe, die unter dem Pseudonym Minka Schneider auftritt, am Mittwoch.

„Charlie Hebdo“ kritisiert negatives Echo

„Was uns am meisten schockiert hat, war das negative Echo darauf“, sagte Schneider. „Wir finden diese Titelseite ziemlich gut.“ In ihrer Zeitschrift erklärt die „Charlie Hebdo“-Redaktion in einer Kolumne ihre Motive: „Den Vorwurf, gegen gute journalistische Sitten zu verstoßen, kennen wir in- und auswendig“, heißt es dort. „So sitzen wir im gleichen Boot, denn im Zentrum der Polemik, bei Euch wie bei uns, steht die Debatte um Meinungsfreiheit und die Art und Weise, wie man sie nutzt. Oder nicht nutzt.“

Auf das für seine provokanten Darstellungen bekannte französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris verübten islamistische Terroristen im Januar 2015 einen Anschlag. Bei dem Attentat starben zwölf Menschen. Die deutsche Ausgabe von „Charlie Hebdo“ erscheint seit Dezember 2016. (dpa)