Nürnberg . Bei der Behandlung begrapschte der Mediziner mehrere Frauen. Nun hat das Landgericht Nürnberg-Fürth gegen ihn eine Haftstrafe verhängt.

Wegen sexuellen Missbrauchs von Patientinnen ist ein Arzt aus Nürnberg zu zwei Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verhängte am Mittwoch zudem ein Berufsverbot gegen den Internisten. Der 51-Jährige darf drei Jahre lang keine Frauen mehr behandeln. Nach Überzeugung der Kammer hatte der Mediziner 2013 und 2014 bei drei Frauen seine Position als Mediziner ausgenutzt, um sie zu missbrauchen.

Zwei der Patientinnen bestellte er demnach jeweils an Nachmittagen ein, an denen er alleine in der Praxis war. Die Geschädigten kamen wegen Magenbeschwerden oder Hämorrhoiden zu dem Arzt. Daraufhin soll er sie bei angeblichen Massage- und Akupunkturterminen im Intimbereich begrapscht haben. Eine Frau wunderte sich. Doch der Arzt hielt ihr vor keine Ahnung zu haben. Als unkundige Patientin verstehe sie nicht jede Untersuchungsmethode.

Gespräch unter Patientinnen ließ Arzt auffliegen

Die Übergriffe waren aufgeflogen, als sich eine der Frauen bei einer der anderen nach einem Arzt erkundigt hatte. Diese Patientin warnte sie dann vor dem Mediziner. Der 51-Jährige hatte die Vorwürfe abgestritten und sich als Opfer einer Verschwörung dargestellt.

Der Mediziner bleibt bis zum Haftantritt auf freiem Fuß - doch er muss innerhalb der nächsten zwei Tage bei Gericht seinen Reisepass abgeben. Macht er dies nicht, vollstreckt die Strafkammer wegen von Fluchtgefahr den Haftbefehl . (dpa)