Korbach. Bei einem Unfall in Nordhessen kommen die Eltern von sieben Geschwistern ums Leben. Kinder und Verwandte brauchen nun dringend Hilfe.

Sieben Kinder haben bei einem Unfall in Nordhessen ihre Eltern verloren. Zwei von ihnen – drei und sechs Jahre alt – saßen am Dienstag mit dem 37 und 34 Jahre alten Paar aus Bad Arolsen in einem Auto, als sie frontal in einen Kleintransporter krachten. Die Eltern starben an der Unfallstelle, die beiden Kinder kamen schwer verletzt in Krankenhäuser.

Bei der Stadt Bad Arolsen saßen am Mittwoch diverse Behördenvertreter zusammen, um schnell Hilfe zu organisieren. „Wir schätzen die Lage für die Familie als kritisch ein, es wird kompliziert“, sagt Bad Arolsens Bürgermeister Jürgen van der Horst unserer Redaktion. „Finanziell wie logistisch.“

Stadt hat Spendenkonto eingerichtet

Die Stadt hat bereits ein eigenes Spendenkonto eingerichtet, um die Zukunft der Kinder zu sichern. Gemeinsam mit dem Jugendamt wird sondiert, wo die Kinder künftig wie leben können. Es soll versucht werden, die Geschwister nicht auseinander zu reißen, es ist aber absehbar, dass Angehörige mit der Situation nicht alleine zurecht kommen werden. „Es wird institutionelle Hilfe geben“, die Familie soll stundenweise Unterstützung bekommen.

Es soll aber auch versucht werden, die Ortsgemeinschaft in dem Stadtteil einzubinden, aus dem die Kinder kommen. Der Bürgermeister ist optimistisch, dass die Probleme der Familie zum Teil durch Bürger aus der Nachbarschaft aufgefangen werden können.

Van der Horst wollte am Mittwochabend mit der Familie sprechen, nachdem der Kontakt bisher nur über Notfallseelsorger gelaufen war. „Die haben angesichts der Umstände fantastische Arbeit geleistet.“ Die Hinterbliebenen müssen nicht nur die Angelegenheiten des ums Leben gekommenen Paares organisieren. Die beiden schwer verletzten kleinen Kinder liegen auch noch in verschiedenen Kliniken. Auch hierbei unterstützten die Seelsorger.

Straße war beim Unfall nicht glatt

Bei dem Unfall am Dienstag auf der Bundesstraße 252 nahe Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) war ein 57-Jähriger mit einem Kleintransporter in einer leichten Rechtskurve von seiner Fahrbahn abgekommen und frontal in das Auto der Familie gekracht. Die Ursache sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher.

Der Transporterfahrer liege schwer verletzt in einer Klinik. Die Straße sei schneefrei und trocken gewesen. Die Fahrzeuge seien sichergestellt, ein Gutachter sei eingeschaltet. Noch am Mittwoch sollte der Unfall laut Polizei nachgestellt werden. Die Bundesstraße werde dafür zwischenzeitlich gesperrt. (law)

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