Usedom/Lübeck. Deutschland bibbert: Arktische Polarluft lässt die Temperaturen tief sinken. Auf der Zugspitze wurden sogar minus 26 Grad gemessen.

Die winterliche Sturmflut an der Ostsee ist gerade abgeklungen, jetzt herrscht in weiten Teilen Deutschlands eisige Kälte. Die Nacht zum Freitag war die kälteste des bisherigen Winters – und in Bayern besonders frostig, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.

Demnach sanken die Tiefstwerte zwischen dem Fichtelgebirge und dem Bayerischen Wald auf minus 20 Grad, im oberfränkischen Kronach beispielsweise auf knapp minus 21 Grad. Am kältesten war es in der Wetterstation Schorndorf-Knöbling bei Cham in der Oberpfalz mit minus 22,1 Grad, auf der Zugspitze wurden sogar minus 26 Grad gemessen.

Auch tagsüber soll es eisig bleiben: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet in weiten Teilen Deutschlands Temperaturen von null bis minus acht Grad, immerhin begleitet von viel Sonnenschein. In der Nacht zum Samstag könnte arktische Polarluft zu neuen Tiefstwerten führen. Angesichts der Frostnächte bereiten viele Städte Unterkünfte für Obdachlose vor.

Kälte und Schnee in Deutschland

Arktische Polarluft hat den Winter in weite Teile Deutschlands gebracht. Im Harz schneite es.
Arktische Polarluft hat den Winter in weite Teile Deutschlands gebracht. Im Harz schneite es. © ZB | Klaus-Dietmar Gabbert
Sehr zur Freude der Skifahrer. Etliche Skipisten wurden bereits eröffnet, so wie der Hexenritt nahe Braunlage (Niedersachsen).
Sehr zur Freude der Skifahrer. Etliche Skipisten wurden bereits eröffnet, so wie der Hexenritt nahe Braunlage (Niedersachsen). © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Auch die Wälder sind tief verschneit und locken viele Sportler an.
Auch die Wälder sind tief verschneit und locken viele Sportler an. © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Eine winterliche Traumwelt nahe Braunlage.
Eine winterliche Traumwelt nahe Braunlage. © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Die Brockenbahn der Harzer Schmalspurbahn in Schierke (Sachsen-Anhalt) musste ihre Fahrt wegen einer Unwetterwarnung stoppen.
Die Brockenbahn der Harzer Schmalspurbahn in Schierke (Sachsen-Anhalt) musste ihre Fahrt wegen einer Unwetterwarnung stoppen. © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Der Winterdienst ist verstärkt im Einsatz. Schnee und Glätte machen den Autofahrern zu schaffen.
Der Winterdienst ist verstärkt im Einsatz. Schnee und Glätte machen den Autofahrern zu schaffen. © ZB | Klaus-Dietmar Gabbert
Auch in Bayern gab es Neuschnee.
Auch in Bayern gab es Neuschnee. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand
Ein Schlittenfahrer saust durch die tief verschneite Landschaft bei Buchenberg.
Ein Schlittenfahrer saust durch die tief verschneite Landschaft bei Buchenberg. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand
Hunde spielen im Schnee.
Hunde spielen im Schnee. © dpa | Thomas Warnack
In Seeon (Bayern) fror der Klostersee zu. In einigen Regionen zeigte das Thermometer in der Nacht minus 20 Grad an.
In Seeon (Bayern) fror der Klostersee zu. In einigen Regionen zeigte das Thermometer in der Nacht minus 20 Grad an. © dpa | Tobias Hase
Ein Pferdegespann im Thüringer Wald.
Ein Pferdegespann im Thüringer Wald. © dpa | Martin Schutt
Beim Biathlon-Weltcup in Oberhof (Thüringen) fegten Helfer den Neuschnee weg.
Beim Biathlon-Weltcup in Oberhof (Thüringen) fegten Helfer den Neuschnee weg. © dpa | Martin Schutt
Der Theaterplatz in Dresden (Sachsen) schneebedeckt: Nicht nur in den ländlichen Regionen, auch in den Städten schneite es.
Der Theaterplatz in Dresden (Sachsen) schneebedeckt: Nicht nur in den ländlichen Regionen, auch in den Städten schneite es. © dpa | Arno Burgi
In Köln (Nordrhein-Westfalen) fuhr der Postbote trotz Schnee Fahrrad.
In Köln (Nordrhein-Westfalen) fuhr der Postbote trotz Schnee Fahrrad. © dpa | Oliver Berg
Die Wiese vor dem Reichstag in Berlin zeigte sich strahlend weiß.
Die Wiese vor dem Reichstag in Berlin zeigte sich strahlend weiß. © dpa | Soeren Stache
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Samstag wird Schnee erwartet

Am Samstag wird in der Mitte und im Osten Deutschlands Schnee erwartet, während es im Westen und Nordwesten bei milderen Temperaturen regnen dürfte. Grund zur Freude haben die Wintersportler: In den Skigebieten unter anderem im Schwarzwald und im Harz sind bereits etliche Skipisten geöffnet.

Der Winter ist da!

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    An der Ostseeküste werden nun die Schäden begutachtet, die Sturmtief „Axel“ hinterlassen hat. Die gesamte Küste von Usedom bis zur Grenze nach Schleswig-Holstein werde abgeflogen, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums des Landes. Per Laserscan werde der Küstenverlauf dokumentiert. Durch einen Vergleich mit Werten früherer Messungen könnten dann Dünenrückgänge, Steiluferabbrüche und Strandabspülungen durch die Sturmflut beurteilt werden.

    Millionenschäden nach Sturmflut

    Am Strand von Binz und Prora in Mecklenburg-Vorpommern war die Düne streckenweise in einer Tiefe von drei bis acht Metern abgebrochen. Überschwemmungen hielten die Feuerwehren in Atem. Menschen wurden nach Angaben der Polizei durch die Wassermassen nicht verletzt. Experten rechnen allerdings mit Millionenschäden. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie war es die stärkste Sturmflut seit 2006.

    Aufräumarbeiten nach Sturmflut

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      Im Binnenland machten vielerorts Schnee- und Eisglätte den Autofahrern zu schaffen. Die Polizei wurde vermehrt zu Unfällen gerufen.

      Ein Blick über die Grenzen zeigt aber, dass es immer auch noch kälter geht: Im finnischen Ort Muonio waren am Donnerstag 41,7 Grad unter Null gemessen worden. (dpa)

      Stärkste Sturmflut seit 2006

      Es war seit 2006 die stärkste Sturmflut an der Ostseeküste in Deutschland. Pegelstände zwischen 150 und 170 Zentimetern höher als üblich wurden gemessen, Deiche überspült, Häuser und Keller geflutet. Die Stadt Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) war von der Sturmflut betroffen.
      Es war seit 2006 die stärkste Sturmflut an der Ostseeküste in Deutschland. Pegelstände zwischen 150 und 170 Zentimetern höher als üblich wurden gemessen, Deiche überspült, Häuser und Keller geflutet. Die Stadt Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) war von der Sturmflut betroffen. © dpa | Stefan Sauer
      In der Stadt lief das Restaurant „Seehund
      In der Stadt lief das Restaurant „Seehund" voll Wasser. © dpa | Bernd Wüstneck
      Feuerwehrkräfte waren verstärkt im Einsatz.
      Feuerwehrkräfte waren verstärkt im Einsatz. © dpa | Bernd Wüstneck
      In Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) entsprach der Pegelstand einer schweren Sturmflut. In der Altstadt liefen Keller voll. Auch ein historisches Speichergebäude am Stadthafen stand unter Wasser.
      In Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) entsprach der Pegelstand einer schweren Sturmflut. In der Altstadt liefen Keller voll. Auch ein historisches Speichergebäude am Stadthafen stand unter Wasser. © dpa | Jens Büttner
      Die Sandsackmauer, die zuvor errichtet worden war, konnte da nicht mehr viel ausrichten.
      Die Sandsackmauer, die zuvor errichtet worden war, konnte da nicht mehr viel ausrichten. © dpa | Jens Büttner
      In Lübeck (Schleswig-Holstein) wurde ein Pegelstand von 1,79 Metern gemessen.
      In Lübeck (Schleswig-Holstein) wurde ein Pegelstand von 1,79 Metern gemessen. © dpa | Bodo Marks
      Fahrräder verschwanden fast im Hochwasser der Trave.
      Fahrräder verschwanden fast im Hochwasser der Trave. © dpa | Bodo Marks
      Die Zugangsstraßen zum Fluss wurden gesperrt.
      Die Zugangsstraßen zum Fluss wurden gesperrt. © dpa | Bodo Marks
      Einsatzkräfte zogen zahlreiche Autos aus den Fluten.
      Einsatzkräfte zogen zahlreiche Autos aus den Fluten. © dpa | Bodo Marks
      Der Einsatzstab in Lübeck war kurzfristig personell verstärkt worden. Viele Leute hatten ihre Häuser nicht genügend mit Sandsäcken gesichert. In der Nacht wurden noch immer Sandsäcke verteilt.
      Der Einsatzstab in Lübeck war kurzfristig personell verstärkt worden. Viele Leute hatten ihre Häuser nicht genügend mit Sandsäcken gesichert. In der Nacht wurden noch immer Sandsäcke verteilt. © dpa | Bodo Marks
      Wer sein Haus gesichert hatte, wurde mit Glück von den Wassermengen verschont.
      Wer sein Haus gesichert hatte, wurde mit Glück von den Wassermengen verschont. © dpa | Bodo Marks
      Dieser Lübecker fotografierte die Überschwemmung vor der Haustür.
      Dieser Lübecker fotografierte die Überschwemmung vor der Haustür. © dpa | Bodo Marks
      In Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) entlang der Warnow waren viele Häuser in einem zwei Kilometer langen Abschnitt gefährdet. Eine Straße musste gesperrt werden.
      In Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) entlang der Warnow waren viele Häuser in einem zwei Kilometer langen Abschnitt gefährdet. Eine Straße musste gesperrt werden. © dpa | Bernd Wüstneck
      Mit Regenjacke und Gummistiefeln erkundete dieses Kind die überschwemmte Straße.
      Mit Regenjacke und Gummistiefeln erkundete dieses Kind die überschwemmte Straße. © dpa | Bernd Wüstneck
      In Hamburg stand die Fischauktionshalle am Fischmarkt unter Wasser.
      In Hamburg stand die Fischauktionshalle am Fischmarkt unter Wasser. © dpa | Daniel Reinhardt
      In Neuharlingersiel (Niedersachsen) lief die Sturmflut nicht so hoch wie befürchtet auf.
      In Neuharlingersiel (Niedersachsen) lief die Sturmflut nicht so hoch wie befürchtet auf. © dpa | Ingo Wagner
      Bereits am Mittwochnachmittag war die Ostsee über die Ufer getreten.
      Bereits am Mittwochnachmittag war die Ostsee über die Ufer getreten. © dpa | Stefan Sauer
      Die Wellen türmten sich meterhoch auf.
      Die Wellen türmten sich meterhoch auf. © dpa | Bernd Wüstneck
      In Binz auf der Insel Rügen erreichte das Wasser den Dünenfuß.
      In Binz auf der Insel Rügen erreichte das Wasser den Dünenfuß. © dpa | Stefan Sauer
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