Bologna. Seit 450 Jahren wird Neptun auf der Piazza del Nettuno im italienischen Bologna angesehen. Facebook war der Anblick nun zu heikel.

  • Facebook hat ein Foto einer Statue gelöscht – weil es zu freizügig ist
  • Eine italienische Kunsthistorikerin wollte damit ihre Facebook-Seite bebildern
  • Inzwischen hat Facebook die Sperre wieder aufgehoben

Wenn es darum geht, anzügliche Inhalte zu löschen, ist Facebook relativ schnell – und nicht selten übereifrig. Das durfte nun eine italienische Kunsthistorikerin feststellen, die ihre Facebook-Seite mit dem Foto einer Neptun-Statue aus Bologna bebildern wollte.

Ein nackter Mann, der nichts weiter trägt als einen Dreizack? Das war offenbar zu anstößlich für Facebook, das Bild wurde gelöscht.

„Was für ein Schwachsinn!“

„Wie es scheint, ist das Foto unserer Statue für Facebook ein explizit sexueller Inhalt, der den Körper übermäßig zeigt und sich unnötigerweise auf spezielle Körperteile konzentriert“, schreibt die Betroffene auf Facebook – und sagt auch gleich, was sie davon hält: „Der Neptun? Was für ein Schwachsinn!“

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Seit mehr als 450 Jahren thront die Statue des flämischen Bildhauers Jean de Boulogne über der Piazza del Nettuno in der norditalienischen Stadt – und hat dabei schon so einiges mitgemacht.

Unter anderem stülpten ihr Studienanfänger in den 50er-Jahren ein Kleid über. „Würde euch das so vielleicht besser gefallen?“, kommentierte die Kunsthistorikerin unter dem Foto, das sie ebenfalls auf Facebook postete.

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Facebook lenkte ein

Inzwischen haben die Mitarbeiter des sozialen Netzwerks eingesehen, dass sie es mit der Zensur diesmal übertrieben haben. „Unser Team prüft jede Woche Millionen von Werbebildern und in manchen Fällen verbieten wir fälschlicherweise Anzeigen“, zitiert der „Guardian“ einen Facebook-Sprecher. Das Bild verletze keine Richtlinien. „Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben die Werbetreibende wissen lassen, dass wir ihre Anzeige erlauben.“

Schon öfter machte Facebook Schlagzeilen damit, dass es unnötig Fotos sperren ließ. Im September traf es etwa ein ikonisches Foto aus dem Vietnam-Krieg, das ein schreiendes nacktes Mädchen nach einem Napalm-Angriff zeigt. Auch hier lenkte Facebook später ein. (cho)